
Die Weihnachtsfeiertage brachten für die Schwenninger Wild Wings keine Punkte, dafür aber zwei Auftritte, die erstaunlich viel über den aktuellen Zustand der Mannschaft erzählen. Sowohl beim 2:4 in Iserlohn als auch beim spektakulären, aber letztlich punktlosen 5:6 in Köln zeigte sich ein wiederkehrendes Muster: ordentliche Spielphasen, sichtbare Moral und am Ende eine Effizienz, die auf der Gegenseite schlicht höher ist.
Aufwand ohne Ertrag in Iserlohn
In der Balver Zinn Arena gehörte die Anfangsphase klar den Wild Wings. Mehr Scheibenbesitz, mehr Abschlüsse, frühes Powerplay Schwenningen bestimmte das Tempo, ohne daraus Kapital zu schlagen. Iserlohn agierte defensiv, lauerte auf Umschaltmomente und nahm genau diese Einladung dankend an.
Der Knackpunkt des Spiels folgte im zweiten Drittel: Zwei Gegentore binnen 13 Sekunden stellten die Partie auf den Kopf. Aus einem kontrollierten Auswärtsspiel wurde plötzlich eine Aufholaufgabe. Zwar fanden die Wild Wings durch Larkin und Spink zweimal die richtige Antwort, doch jedes Mal gelang es den Roosters, den alten Abstand wiederherzustellen.
Ausschlaggebend war dabei weniger die Spielanlage als die Kaltschnäuzigkeit. Während Schwenningen Chancen sammelte, sammelte Iserlohn Tore – auch dank eines starken Hendrik Hane, der in den entscheidenden Momenten den Unterschied machte.
Tore, Tempo und verpasste Punkte in Köln
In Köln verschärfte sich dieses Bild noch einmal deutlich. Die Haie erwischten einen Traumstart, führten früh 2:0 und bauten ihren Vorsprung im Powerplay konsequent aus. Schwenningen musste reagieren und tat das auch.
Trotz eines 0:4-Rückstands ließen sich die WILD WINGS nicht abschütteln. Sie kamen zurück ins Spiel, verkürzten mehrfach und erzielten am Ende fünf Tore beim Tabellenführer. Besonders im Schlussdrittel entwickelte sich eine Partie, die kippen konnte und es fast auch tat.
Doch auch hier blieb das Muster gleich: Jeder Annäherung folgte ein Gegenschlag. Köln benötigte keine spielerische Dominanz, sondern nutzte Fehler, Überzahlsituationen und kurze Unordnungen effizient aus. Der späte Treffer zum 6:5 war Ausdruck großer Moral kam aber zu spät, um noch Zählbares mitzunehmen.
Effizienz als Trennlinie
Beide Spiele zeigen, dass die Wild Wings aktuell kein Team ohne Qualität sind. Sie können Spiele kontrollieren, sie können Rückstände aufholen, sie bleiben mental stabil. Was fehlt, ist die Konsequenz in den spielentscheidenden Momenten.
Effizienz ist kein Zufallsprodukt. Sie entsteht aus klaren Abläufen, Überzeugung und einem gewissen Selbstverständnis. Genau dort liegt derzeit die Trennlinie zwischen Schwenningen und Teams wie Iserlohn oder Köln, die aus weniger Chancen mehr Ertrag ziehen.
Moral allein gewinnt keine Spiele
Moral, Einsatz und Reaktionsfähigkeit sind wichtige Bausteine sie ersetzen jedoch keine Punkte. Die WILD WINGS stehen nach den Feiertagen mit zwei Niederlagen da, die sich trotz ordentlicher Leistungen schwer anfühlen dürften.
Die Frage ist weniger, ob Schwenningen konkurrenzfähig ist, sondern wie diese Mannschaft lernt, ihre Phasen in Ergebnisse umzumünzen. Denn irgendwann wird aus einer Serie nicht nur ein Trend, sondern ein Problem



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