Ingolstadt verpasst das Halbfinale und gewinnt dennoch an Format

Der ERC Ingolstadt steht nicht im Halbfinale der Champions Hockey League. Und doch verlässt er die europäische Bühne mit erhobenem Kopf. Beim viermaligen Titelträger Frölunda Göteborg hielten die Panther das Viertelfinale bis in die Schlussminute offen, ein 2:2 im Rückspiel reichte am Ende nicht. Entscheidend aber ist nicht das Ergebnis entscheidend ist, wie Ingolstadt hier auftrat.

Kontrolle statt Chaos: Ein Duell auf Augenhöhe

Von Beginn an war klar, dass Ingolstadt nicht angereist war, um zu reagieren. Die Panther spielten mutig, aggressiv gegen die Scheibe und nahmen Frölunda genau das, was diese Mannschaft auszeichnet: Zeit, Raum und Rhythmus. Das erste Drittel blieb torlos, aber es war ein Lehrstück in Struktur und Disziplin. Kaum Abschlüsse, kaum Fehler zwei Teams, die sich auf höchstem europäischem Niveau neutralisierten.

Ein zweites Drittel, das Hoffnung nährte

Als Frölunda im Mittelabschnitt in Führung ging, drohte das Pendel zunächst auszuschlagen. Doch Ingolstadt blieb stabil. Ein zunächst aberkanntes Powerplay-Tor brachte die Panther nicht aus dem Tritt im Gegenteil. Leon Hüttl und Abbott Girduckis drehten das Spiel, verkürzten den Gesamtrückstand auf einen Treffer und machten deutlich: Dieses Viertelfinale war alles, nur nicht entschieden.

Plötzlich war da echte Spannung, echtes Wackeln beim Favoriten, echte Halbfinal-Luft für den ERC.

Der letzte Schritt fehlt, der Eindruck bleibt

Im dritten Drittel fehlte Ingolstadt nur noch ein Moment. Eine Chance. Ein Abpraller. Trotz weiterer Möglichkeiten und eines späten Powerplays wollte der Puck nicht mehr über die Linie. Frölunda blieb abgeklärt, nutzte kurz vor Schluss das leere Tor und zog weiter.

Fazit: Ingolstadt hat sich in Europa behauptet

Was bleibt, ist mehr als ein knappes Ausscheiden. Der ERC Ingolstadt war das letzte deutsche Team, das in dieser CHL-Saison das Achtelfinale erreichte und dort bis ins Viertelfinale vorstieß. Berlin musste verletzungsgeplagt bereits nach der Hauptrunde abreisen, Bremerhaven scheiterte in der ersten K.o. Runde. Ingolstadt hingegen stand, hielt dagegen und forderte einen europäischen Serienchampion bis zur letzten Sekunde.

Das war kein Ausflug, kein Zufall, kein kurzer Moment. Das war ein Statement.

Der ERC Ingolstadt hat in dieser Champions Hockey League nicht gelernt, ob er mithalten kann sondern bewiesen, dass er es kann.