Frölunda wankt nicht aber Ingolstadt lebt

Panther unter Zugzwang: Zwei Tore trennen sie vom Halbfinale

Das Momentum liegt bei Frölunda Göteborg. Doch entschieden ist in dieser Viertelfinalserie der Champions Hockey League noch lange nichts. Mit einem 3:1 Vorsprung aus dem Hinspiel gehen die Schweden am Dienstagabend ins Rückspiel im altehrwürdigen Scandinavium doch der ERC Ingolstadt reist mit Hoffnung, Fan Support und dem festen Glauben an die eigene Offensivkraft nach Göteborg.

Die Ausgangslage ist brutal ehrlich: Zwei Tore fehlen den Panthern, um das Spiel wieder auf null zu stellen. Drei Treffer, um Geschichte zu schreiben und erstmals überhaupt ins CHL-Halbfinale einzuziehen.

Das Hinspiel: Ein Warnschuss und dann Frölunda pur

Dabei begann Spiel eins in Ingolstadt genau nach dem Geschmack der Gastgeber. Leon Hüttl vollendete nach starkem Forecheck und guter Scheibenarbeit von Kenny Agostino und Abbott Girduckis aus dem Slot zur frühen Führung. Der ERC kontrollierte das erste Drittel doch Frölunda blieb ruhig. Eiskalt. Abgeklärt.

Im zweiten Abschnitt kippte die Partie. Jere Innala glich im Powerplay per Ablenker aus, ehe Henrik Tömmernes nach hartem Nachsetzen vor dem Tor die erstmalige Führung für die Schweden erzielte. Spätestens jetzt übernahm Frölunda die Kontrolle: strukturiert, laufstark, gnadenlos effizient.

Als Linus Högberg im Schlussdrittel nach einem günstigen Abpraller auf 3:1 stellte, war klar: Dieser Gegner verzeiht keine Fehler.

Rückspiel in Göteborg: Fan Flieger, Glaube, letzter Anlauf

Am Dienstag (18 Uhr, live bei MagentaSport und sporteurope.tv) geht es zurück nach Schweden mit lautstarker Unterstützung. Rund 150 ERC Fans reisen im Fan Flieger von Manching nach Göteborg, insgesamt werden knapp 200 Ingolstädter Anhänger im Scandinavium erwartet.

„Das wird ein tolles Erlebnis für die Fans und für uns als Team“, sagt Daniel Pietta, der den Schlüssel klar benennt „Wir müssen die neutrale Zone gewinnen. Wenn wir aggressiv sind, können wir Scheibengewinne erzwingen. Schafft man das nicht, läuft man gegen solche Mannschaften nur hinterher.“

Kapitän Morgan Ellis mahnt zur Balance:

„Defensiv gut spielen, dann kommt die Offensive von allein. Wir müssen unser Spiel durchziehen.“

Frölunda: Heimstark, defensiv dominant aber nicht unverwundbar

Die Aufgabe könnte kaum schwerer sein. Frölunda spielt eine bärenstarke Saison, ist seit Wochen ungeschlagen, kassiert in der SHL im Schnitt nur 1,4 Gegentore pro Spiel und verlor wettbewerbsübergreifend nur zwei von 17 Heimspielen.

Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Grenoble schaffte im Achtelfinale genau hier das Kunststück 2:1-Auswärtssieg, nachdem man das Hinspiel ebenfalls 1:3 verloren hatte.

Warum also nicht Ingolstadt?

Alles oder nichts: Tore sind Pflicht

Frölunda jagt den achten Halbfinaleinzug, gestützt auf Tiefe, Struktur und einen starken Tobias Normann im Tor. Ingolstadt dagegen spielt um Geschichte. Riley Barber, Riley Sheen, Austen Keating, dazu die kreativen Köpfe Alex Breton und Peter Abbandonato sie müssen liefern. Früh. Mutig. Kompromisslos.

Denn klar ist:

Ohne Tore kein Halbfinale. Ohne Risiko kein Wunder. Zwei Treffer trennen den ERC Ingolstadt vom ganz großen Traum. Das Eis ist bereit. Die Fans sind da. Jetzt müssen die Panther zuschlagen.