
Manchmal reichen zwei Spiele, um ziemlich viel über eine Mannschaft zu erzählen. Die Iserlohn Roosters lieferten genau das: einen emotionalen Kraftakt gegen Dresden und eine ernüchternde, aber ordentliche Niederlage in Ingolstadt. Drei Punkte aus zwei Partien und beide Ergebnisse fühlten sich auf ihre Weise logisch an.
Später Wahnsinn gegen Dresden
Der Heimauftritt gegen die Eislöwen begann denkbar ungünstig. Dresden nutzte Iserlohns fehlende Ordnung gnadenlos aus, spielte schnörkellos nach vorne und führte früh mit 3:0. Die Roosters wirkten defensiv unsortiert, hielten sich aber dank Matt Jenike im Spiel. Offensiv war vieles Stückwerk, bis ein Powerplay den Wendepunkt brachte. Bolands Treffer zum 1:3 veränderte die Statik der Partie.
Im Schlussdrittel wurde es wild. Iserlohn erhöhte den Druck, glich durch Boland und Törnqvist aus, geriet erneut in Rückstand und drehte das Spiel dann innerhalb weniger Sekunden. Fischbuch und Thomas nutzten Dresdner Fehler eiskalt, verteidigten den Vorsprung mit viel Einsatz und brachten einen Sieg über die Zeit, der weniger mit Kontrolle als mit Moral zu tun hatte.
Diszipliniert, aber ohne Ertrag in Ingolstadt
Ganz anders der Auftritt beim ERC Ingolstadt. Die Roosters agierten strukturiert, verteidigten ordentlich und hatten mit Hendrik Hane einen starken Rückhalt. Trotzdem geriet man früh in Rückstand Agostino und Hauf nutzten ihre Räume effizient. Neumanns Rebound-Tor hielt Iserlohn im Spiel, änderte aber wenig am Gesamtbild.
Ingolstadt bestimmte das Tempo, während der IEC offensiv zu selten zwingend wurde. Als Keating einen Abwehrfehler zum 3:1 nutzte, schien die Partie entschieden. Zwar brachte Camaras spätes Powerplay-Tor noch einmal Spannung, doch näher kam Iserlohn nicht mehr heran. Das Empty-Net-Tor setzte den Schlusspunkt.
Ein ehrliches Zwischenfazit
Diese beiden Spiele zeigen, wo die Roosters aktuell stehen. Sie können Spiele drehen, wenn Emotion und Tiefe greifen. Sie verlieren aber auch Partien, in denen Struktur und Disziplin eigentlich stimmen. Zwischen Moral und Realität liegen oft nur Kleinigkeiten und genau die entscheiden in dieser Liga regelmäßig über Punkte oder Frust.



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