Zwischen Bitterkeit und Biss

Panther zeigen Charakter, aber werden nicht belohnt

Manchmal erzählt ein Wochenende mehr über eine Mannschaft als jede Tabelle. Für die Augsburger Panther war dieses Dezember Wochenende genau so eines. Zwei Spiele, zwei Niederlagen und doch bleibt das Gefühl, dass hier etwas wächst. Etwas, das noch nicht ganz reif ist, aber Substanz hat.

Derby unter Flutlicht Augsburg geht voran

Freitagabend gegen Ingolstadt: Derby, Emotionen, volle Intensität. Ohne Garteig, Trevelyan und Pilu und später auch ohne Anthony Louis stemmten sich die Panther gegen einen ERC, der mit Tempo und Selbstverständnis auftrat.

Trotz eines furiosen Starts der Gäste schlug Augsburg zuerst zu. In Überzahl lief die Scheibe sauber durch die Reihen, Louis erkannte die Lücke und schoss platziert unter die Latte 1:0. Ingolstadt antwortete schnell durch Girduckis, doch die Panther blieben mutig. Wohlgemuths Tip-In nach perfektem Mayhew-Pass war der nächste Beweis: Augsburg spielte nicht nur mit, Augsburg gestaltete.

Leidenschaft statt Kontrolle eine verdiente Führung

Die Panther verteidigten im ersten Drittel mit Hingabe, blockten Schüsse, hielten Räume eng. Die Gäste waren bei nahezu jedem Angriff gefährlich, doch nach 20 Minuten führte der AEV. Vielleicht ein wenig glücklich, aber sicher nicht unverdient.

Im zweiten Abschnitt übernahm Ingolstadt mehr Scheibenkontrolle. Pietta staubte zum 2:2 ab, das Spiel verlor an Struktur. Augsburg hielt dagegen, überstand Unterzahlsituationen musste aber einen herben Rückschlag verkraften: Anthony Louis konnte nach einem ungeahndeten Crosscheck nicht mehr eingreifen.

Dritte Führung und das bittere Ende

Auch ohne den Topscorer fand Augsburg Wege nach vorne. Blank blieb frei vor Brochu eiskalt und brachte die Panther ein drittes Mal in Führung. Als Bast kurz darauf das mögliche 4:2 verpasste, lag die Spannung förmlich in der Luft.

Der Ausgleich fiel unglücklich, die Führung für Ingolstadt wenig später aus dem Gewühl heraus. Augsburg kämpfte, überstand sogar eine längere doppelte Unterzahl und warf alles nach vorne doch das 4:4 blieb aus. Wieder einmal entschied Kleinigkeiten gegen den AEV.

Neuer Ort, gleiche Haltung Panther in Bremerhaven stabil

Zwei Tage später im hohen Norden ein ähnliches Bild, aber ein anderer Spielverlauf. Wieder fehlten wichtige Spieler, erneut musste improvisiert werden. Und dennoch waren es die Panther, die von Beginn an die besseren Chancen hatten.

Elf Schüsse zu fünf im ersten Drittel sprechen eine klare Sprache. Hudacek hielt Bremerhaven im Spiel, während Jones auf der Gegenseite Ruhe und Sicherheit ausstrahlte.

Unterzahl als Fundament Busdeker belohnt Einsatz

Das zweite Drittel wurde zur Geduldsprobe. Augsburg verteidigte zahlreiche Unterzahlsituationen diszipliniert und schlug dann selbst zu. Busdeker zog zum Tor, Eminger fälschte ab, 1:0 Panther.

Bremerhaven erhöhte den Druck, doch Jones wuchs über sich hinaus. Die gesamte Mannschaft verteidigte geschlossen, blockte, räumte auf, arbeitete füreinander.

Sekunden entscheiden Punkt mit Wert

Auch im Schlussdrittel blieb Augsburg kompakt. Cramarossa hatte sogar die Entscheidung auf dem Schläger, scheiterte aber an Hudacek. Bremerhaven drängte, fand jedoch kaum klare Wege zum Tor.

Bis zur letzten Minute. Powerplay, schnelle Kombination, Verlic Ausgleich. In der Overtime entschied Jeglic das Spiel zugunsten der Hausherren.

Mehr als das Ergebnis

Kein Sieg, aber ein Punkt. Und vor allem: eine Leistung, die Mut macht. Dieses Wochenende brachte keine Belohnung in der Tabelle, aber eine klare Botschaft auf dem Eis.

Die Panther leben. Sie kämpfen. Und sie sind näher dran, als es die nackten Zahlen vermuten lassen.