
Manche Spiele sind mehr als nur zwei Punkte.
Wenn Wolfsburg auf Bremerhaven trifft, geht es nicht nur um Tabellenplätze, sondern um norddeutsche Vorherrschaft, um Reibung, um genau diese Abende, an denen Eishockey ein bisschen lauter, ein bisschen giftiger wird.
Frühe Führung, bitterer Bruch
Die Grizzlys erwischten im Nordduell den perfekten Start. Unterzahl überstanden, Scheibe an die blaue Linie, Schuss von Jimmy Martinovic und Bobby Lynch mit dem entscheidenden Stick in der Schussbahn. 1:0 nach fünf Minuten. Die Eis Arena war da, das Spiel war da.
Wolfsburg hatte sogar die Chance, früh nachzulegen. Doch statt das Duell in die eigene Richtung zu drücken, kippte die Partie und das mit voller Wucht.
Bremerhaven nutzte Wolfsburger Ungenauigkeiten gnadenlos: Ausgleich, Führung, Powerplay-Treffer. Innerhalb weniger Minuten stand es 1:3, kurz nach Wiederbeginn sogar 1:4. In einem Spiel dieser Rivalität ist das ein Schlag in die Magengrube.
Aufbäumen im Nordkampf
Die Grizzlys ließen sich nicht abschütteln. Jacob Hayhurst traf in Überzahl, Tyler Gaudet brachte die Spannung im Schlussdrittel endgültig zurück. Das Spiel lebte, die Halle auch. Doch Bremerhaven tat das, was Bremerhaven in solchen Momenten so unangenehm macht: Sie blieben ruhig, hielten das Spiel vom eigenen Tor fern und setzten mit Bennet Roßmy den nächsten Stich.
Als Spencer Machacek in Unterzahl das 4:5 erzielte, keimte noch einmal Hoffnung auf. Am Ende blieb sie unerfüllt. Das Nordduell ging an die Küste und ließ bei den Grizzlys mehr als nur leere Hände zurück.
Dresden: Druck, Geduld, Dustin Strahlmeier
Zwei Tage später, ganz anderes Szenario. Aufsteiger Dresden, enge Halle, viel Energie. Die Eislöwen legten los wie die Feuerwehr und gingen früh in Führung. Wolfsburg wackelte fiel aber nicht.
Der Grund trug die Nummer 31.
Dustin Strahlmeier hielt die Grizzlys im Spiel, immer wieder. Schüsse, Nachschüsse, Überzahl Dresden fand kein Mittel. Und vorne? Da reichten den Niedersachsen wenige Momente.
Eiskalt im richtigen Moment
Keaton Thompson glich im Powerplay aus, Jacob Hayhurst drehte die Partie erneut mit einem Mann mehr. Dresden schoss, Wolfsburg traf. Ein Muster, das sich durch den Abend zog.
Als die Sachsen im Schlussabschnitt alles nach vorne warfen, zeigten die Grizzlys ihre ganze Abgeklärtheit. Ein Fehler im Spielaufbau, schnelles Umschalten, Tyler Gaudet mit dem 3:1. Die Entscheidung fiel schließlich durch Justin Feser ins leere Tor.
Ein 4:1-Auswärtssieg, der nicht spektakulär, aber reif war.
Zwei Spiele, eine Erkenntnis
Die Niederlage im Nordduell tat weh gerade weil sie in einem Spiel fiel, das emotional aufgeladen war und lange offen blieb.
Der Auftritt in Dresden zeigte jedoch genau das, was gute Teams ausmacht: Ruhe nach Rückschlägen, Effizienz und ein Goalie der Spiele gewinnt.



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