Festung SAP Garden: Münchens Heimserie wächst weiter

Der SAP Garden entwickelt sich immer mehr zu einem Ort, an dem sich gegnerische Teams schwertun und an dem der EHC Red Bull München genau weiß, wer er ist. Zwei Heimspiele binnen vier Tagen, zwei unterschiedliche Gegner, aber dieselbe Handschrift: defensive Stabilität, Geduld und die Fähigkeit, im richtigen Moment zuzuschlagen. Gegen Köln und Nürnberg bauten die Red Bulls ihre Heimserie auf neun Siege aus und unterstrichen eindrucksvoll, warum sie in dieser Saison zu Hause kaum zu knacken sind.

Playoff-Hockey im Dezember: Köln fordert alles

Schon früh war klar, dass das Duell mit den Kölner Haien kein gewöhnliches Hauptrundenspiel werden würde. Checks wurden konsequent zu Ende gefahren, Zweikämpfe hart geführt, Räume waren Mangelware. München hatte in den Anfangsminuten mehr Scheibenbesitz, fand aber zunächst keinen Weg vorbei an einem stark aufgelegten Janne Juvonen im Kölner Tor. Besonders in Überzahl fehlte noch der letzte präzise Pass.

Auch Köln setzte Nadelstiche, blieb aber ebenfalls ohne Ertrag. Antoine Bibeau erlebte ein vergleichsweise ruhiges erstes Drittel, war aber sofort zur Stelle, als es nötig wurde. Das 0:0 zur Pause spiegelte perfekt wider, was auf dem Eis zu sehen war: hohes Tempo, hohe Qualität aber kaum Fehler.

Antwort zur richtigen Zeit

Als Dominik Bokk im zweiten Drittel die Gäste in Führung brachte, schien das Momentum kurzzeitig zu kippen. Doch genau in solchen Momenten zeigt sich die Reife dieser Münchner Mannschaft. Keine Hektik, kein Risiko stattdessen eine schnelle, effiziente Antwort. Maximilian Kastner fälschte einen Schuss von Ryan Murphy im Powerplay zum 1:1 ab und brachte die Halle zurück ins Spiel.

Danach übernahmen vor allem die Defensivreihen das Kommando. Großchancen blieben die Ausnahme, Alleingänge wie die von Kevin Niedenz oder Yasin Ehliz eher Randerscheinungen. Beide Torhüter hielten ihre Teams im Spiel und schoben die Entscheidung in die Verlängerung.

Ferguson entscheidet und der Garden explodiert

In der Overtime lauerten beide Teams auf den einen Fehler. Doch es brauchte keinen Fehler, sondern einen Moment individueller Entschlossenheit. Brady Ferguson bekam die Scheibe, holte aus und hämmerte den Puck kompromisslos in den Winkel. 2:1, achtes Heimspiel, achter Sieg. „Ein Spiel mit Playoff-Charakter“, sagte Ferguson später. Und genau so fühlte es sich an.

Kontrolliert und souverän: Nürnberg läuft an, München bleibt ruhig

Nur wenige Tage später stand bereits die nächste Bewährungsprobe an. Die Nürnberg Ice Tigers versuchten früh, das Tempo mitzugehen, doch München setzte sofort die ersten Akzente. Nikolaus Heigl belohnte sich mit seinem ersten Saisontor und sorgte für eine frühe Führung, die dem Spiel Ruhe gab.

Nürnberg fand zwar besser in die Partie, biss sich jedoch an der Münchner Defensive die Zähne aus. Bibeau blieb erneut sicher, während auf der Gegenseite Adam Brooks im Mittelabschnitt eiskalt zuschlug und auf 2:0 stellte. Es war kein Spektakel, sondern ein Spiel der Kontrolle genau das, was Heimstärke ausmacht.

Späte Spannung bekannte Antwort

Erst als Nürnberg alles riskierte und den Torhüter vom Eis nahm, kam noch einmal Bewegung ins Spiel. Evan Barratt verkürzte kurz vor Schluss und sorgte für eine letzte Druckphase. Doch auch hier blieb München abgeklärt. Wieder war es Ferguson, der mit dem Empty-Net-Treffer den Deckel draufmachte und den neunten Heimsieg in Serie perfekt machte.

Mehr als nur eine Serie

Neun Heimspiele, neun Siege das ist Statistik. Was darüber hinaus zählt, ist das Gefühl, das diese Mannschaft vermittelt. München wirkt gefestigt, geduldig und überzeugt von seinem Spiel. Die Fans tragen ihren Teil dazu bei, machen den SAP Garden zu einer echten Heimfestung.

Und während der Dezember weiter Fahrt aufnimmt, steht fest: Wer in München Punkte holen will, braucht aktuell mehr als nur einen guten Abend. 


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