Löwen im Doppelpack geprüft zwei Spiele, ein klarer Auftrag

Erst verpennter Auftakt, dann zu spät gezündet: Frankfurt verliert in Bremerhaven und gegen Straubing

Die Löwen Frankfurt erlebten zuletzt zwei sehr unterschiedliche Spiele mit einem gemeinsamen Problem: Der Start kostete jeweils die Chance auf Punkte. Vor allem in Bremerhaven ließ das erste Drittel jegliche Hoffnung verdampfen. Gegen Straubing folgte ein mutiger Fight, aber diesmal fehlte die Effizienz.

BREMERHAVEN DAS DRITTEL, DAS ALLES KOSTETE

4.747 Zuschauer sahen in der Eisarena Bremerhaven, wie die Löwen ein Spiel im ersten Drittel praktisch aus der Hand gaben. Vier Gegentore in zwanzig Minuten das ist die Sorte Hypothek, die man selten zurückzahlen kann. Am Ende stand ein 5:2 (4:0/0:0/1:2) auf der Anzeigetafel. Die Treffer für Frankfurt erzielten Fröberg und Brace.

Dabei begann alles eigentlich gar nicht so schlecht: Keine Busbeine, keine Müdigkeit aber ein deutliches Problem im neutralen Drittel. Bremerhaven diktierte dort die Regeln, stoppte Frankfurts Aufbau und kombinierte sich immer wieder schnell ins Löwen-Drittel.

Nach 7:44 Minuten eröffnete Matthew Abt den Torreigen völlig frei im Zentrum, platziert, 1:0. Kurz darauf hatten die Löwen den Ausgleich auf der Kelle, doch ein ungenauer Pass verhinderte das 2-auf-1. Die Pinguins reagierten gnadenlos. Urbas, Jeglic, und dann noch zweimal mit Sichtbehinderung durch Wejse am Ende stand es 0:4 nach 20 Minuten. Goalie-Wechsel. Wake-Up-Call.

Und der kam an.

Frankfurt kämpfte sich im Schlussabschnitt zurück: Fröberg verwandelte im Powerplay, dann wurde’s kurios. Eminger fälschte eine Bogenlampe von Brace unglücklich ins eigene Tor ab plötzlich stand’s nur noch 4:2. Die Arena war kurz baff. Aber Bremerhaven zeigte sofort, dass heute keine Geschenke verteilt werden. Wieder Wejse 5:2. Deckel drauf.

STRAUBING FIGHT BIS ZUM SCHLUSS, ABER EIN TOR ZU WENIG

Ein Tag später im Löwenkäfig: 6.444 Fans, Sonntag 14 Uhr, ein „Jetzt erst recht“-Gefühl in der Arena.

Und das wurde auch gebraucht: Denn Straubing kam straight aus dem Tunnel. Wade Allison und Loibl nutzten zwei Chancen eiskalt. Frankfurt war im ersten Drittel offensiv fast unsichtbar nur ein Schuss aufs Tor. 0:2 nach 20 Minuten.

Im zweiten Drittel änderte sich das Bild. Mehr Tempo, mehr Willen aber Straubings Scott schraubte den Spielstand erst auf 0:3 hoch. Doch diesmal ließen sich die Löwen nicht hängen: Chris Wilkie brachte die Halle zum Beben. Videocheck Tor bleibt. 1:3 (34.). Ab da war Frankfurt im Spiel, übernahm das Kommando und drückte auf den Anschluss. Nur der Puck verweigerte die Zusammenarbeit.

Im letzten Drittel: Chancen auf beiden Seiten, Torhüter im Fokus. Brace knapp vorbei, Tigers scheitern am Videocheck. Die Löwen warfen in den Schlussminuten alles rein – inklusive Sechs-gegen-Drei-Überzahl. Volles Risiko. Volle Halle. Kein Treffer.

Endstand: 1:3. Punktlos. Aber viel Herz.

FAZIT VON OBEN AUS DER PRESSETRIBÜNE

Beide Spiele erzählen dieselbe Geschichte:

Frankfurt braucht keine Moral die ist da. Aber sie brauchen ein erstes Drittel, das ihnen nicht direkt ein Comeback aufzwingt.

Die Ansätze stimmen. Der Kampfgeist sowieso. Jetzt geht’s darum, aus dem Startblock besser rauszukommen. Denn diese Löwen haben mehr als genug Biss sie müssen ihn nur früher zeigen.