
Eishockey kann manchmal in nur wenigen Tagen sämtliche Emotionen einer ganzen Saison abbilden. Was die WILD WINGS zuletzt erlebt haben, war genau das: Ein Heimspiel, das die Arena beben ließ und eine Auswärtsfahrt, die zeigte, wie schmal der Grat zwischen Energie und Ernüchterung in dieser Liga sein kann. Zwischen Powerplay-Magie, hart erarbeiteten Momenten und bitteren Strafminuten präsentierte Schwenningen zwei völlig unterschiedliche Gesichter aber vor allem eins: Dieses Team lebt jede Minute auf dem Eis.
Heimdreier mit Herz Straubing nimmt nichts mit außer Frust
Wenn der Tabellenführer in der Helios Arena aufläuft, brauchst du zwei Dinge: Leidenschaft und Geduld. Die WILD WINGS hatten beides und legten noch Effizienz im Powerplay obendrauf. Straubing kam als Liga-Maßstab nach Schwenningen, ging aber mit 0 Punkten wieder nach Hause.
Der Start? Taktisch geprägt, wenig Risiko, viel Neutralzone. Doch im zweiten Drittel zündeten die Neckarstädter endlich den Turbo. Innerhalb weniger Minuten verwandelten sie Chancen in Tore und das Publikum in ein Tollhaus. Als Straubing dann auf 2:1 verkürzte, roch es kurz nach Momentum-Switch, aber Schwenningen blieb cool. Im Schlussdrittel wurde’s wild: hohes Tempo, wenig Ordnung, aber genau das waren die Bedingungen, unter denen die WILD WINGS ihre Qualität zeigten. Powerplay? Funktioniert. Killerinstinkt? Da. Am Ende stand ein verdienter 4:1-Heimsieg und die Erinnerung daran, wie laut die Helios Arena werden kann, wenn alles zusammenpasst.
Tore WILD WINGS:
25′ Karachun | 27′ Martinsson | 52′ Spink | 57′ Spink
Zuschauer: 4.774 | Helios Arena
Endstand: 4 : 1
Rückschlag am Rhein, Köln macht’s erneut deutlich
Nur wenige Tage später das Gegenprogramm: Ausverkaufte LANXESS Arena, 18.289 Zuschauer, und ein Gegner, der von Beginn an zeigte, warum es auswärts in Köln selten gemütlich wird. Die Haie legten sofort los mehr Zug zum Tor, mehr Wucht, mehr Kontrolle. Und die WILD WINGS? Zu viele Strafen, zu wenig Scheibenbesitz, zu spät im Spiel angekommen. Der frühe Doppelpack der Kölner war die logische Konsequenz.
Der Anschlusstreffer durch Spink zum 2:1 gab kurz Hoffnung, doch jedes Aufbäumen wurde von Köln direkt erstickt meist in Powerplay-Situationen, die zwar berechenbar waren, aber trotzdem Wirkung zeigten. Schwenningen spielte ein ordentliches zweites Drittel, brachte mehr Kreativität aufs Eis, aber Köln blieb eiskalt in den entscheidenden Momenten. Am Ende wieder das gleiche Ergebnis wie im ersten Saisonduell: 4:1 diesmal in der Rheinmetropole.
Tor WILD WINGS:
20′ Spink
Zuschauer: 18.289 | LANXESS Arena
Endstand: 4 : 1
Fazit: Zwei Spiele, zwei Gesichter
Gegen Straubing: Emotion, Struktur und ein Powerplay wie aus dem Lehrbuch. In Köln: zu viele Strafen, zu selten am Puck, zu viele Chancen abgegeben.
Schwenningen hat gezeigt, dass sie jeden schlagen können wenn das Spiel ihnen gehört. Die Frage bleibt: Wie oft können sie dieses Level abrufen?
Die Saison ist lang. Und manchmal entscheidet nicht das schönste Hockey, sondern wer bereit ist, dorthin zu gehen, wo’s weh tut.



Hinterlasse einen Kommentar