
Eine Woche mit Tanz, Toren und harter Realität
Eishockey kann manchmal in nur wenigen Tagen zwei komplett unterschiedliche Gesichter zeigen. Die Löwen Frankfurt erleben beides: ekstatische Stimmung im eigenen Käfig und ein Auswärtsspiel, das zeigt, wie hart diese Liga sein kann.
HEIMSIEG MIT GÄNSEHAUT: WILKIE TRIFFT, PANTE TANZT
Die Atmosphäre im ersten Heimspiel war elektrisierend nicht nur wegen der 5.583 Fans in der Halle, sondern wegen der Art und Weise, wie die Löwen das Spiel angingen. Von Beginn an Druck, Zug zum Tor, klare Ansage:
5. Minute Powerplay. Chris Wilkie. Eins-null.
11. Minute Allein auf dem Weg zum Tor. Chris Wilkie wieder. Zwei-null.
Der Mann war an diesem Abend nicht zu stoppen.
Die Löwen kontrollierten das Spiel weitgehend, verpassten im zweiten Drittel den dritten Treffer, blieben aber defensiv stabil. Im letzten Abschnitt setzte Cameron Brace mit dem 3:0 den Deckel drauf – und Mirko Pantkowski schrieb das Kapitel des Abend selbst: erster Shutout der Saison.
Und dann der Moment, den man nicht planen kann:
„Mirko tanzen! Mirko tanzen!“ die Fans rufen, Pante liefert. TV-Mikro weg, Helm ab, Tanzfläche frei. Ein MVP im Interview und ein Fanliebling auf der Eisfläche. Solche Szenen kann man nicht kaufen. Die muss man sich verdienen.
NÜRNBERG ZEIGT DIE SCHATTENSEITE UND DEN KAMPFGEIST
Mit Rückenwind aus dem Heimsieg ging es nach Nürnberg. Und der Start war vielversprechend: frühe Abschlüsse, hohes Forechecking, Pantkowski sofort gefordert. Doch dann kippte das Spiel und Nürnberg übernahm die Kontrolle.
1:0 Murray (9.)
Spezia doppelt (22./28.)
Barratt erhöht auf 4:0 (39.)
Frankfurt kam zwar zu Chancen, konnte aber den starken Treutle im Tor der Ice Tigers nicht überwinden. Die Löwen schossen aber Nürnberg traf.
Das letzte Drittel begann mit etwas, das größer ist als Sport: medizinischer Notfall im Gästeblock. Zehn Minuten Pause. Respekt auf dem Eis, Stille auf den Rängen. Dann Entwarnung und die Löwen zeigten Herz.
45. Minute Matushkin mit dem Anschluss.
55. Minute McKiernan macht Hoffnung.
Kurz flackerte der Glaube an das Comeback bis Weber ins Empty Net traf und das Spiel endgültig beendete. 5:2. Der Aufwand stimmte, das Ergebnis nicht.
WAS BLEIBT? DER FUNKE.
Die Löwen haben in beiden Spielen etwas gezeigt, das Mut macht: Sie sind in der Lage, ihr Spiel durchzuziehen sie können dominieren und sie können zurückschlagen.
Was fehlt, ist Konstanz über 60 Minuten. Und genau darum geht es in dieser Liga.
Positiv:
Pantkowski ist ein sicherer Rückhalt Wilkie und Brace sind gefährlich wie nie das Team zeigt Charakter
Ausbaufähig:
Effizienz im zweiten Drittel Durchschlagskraft bei Rückstand Balance zwischen Risiko und Ruhe
Fazit:
Der Weg stimmt aber der Level ist hoch. Was diese Woche gezeigt hat: Die Löwen haben das Feuer. Jetzt braucht es die Flamme, die länger brennt. Der Shutout gegen Iserlohn war kein Zufall sondern ein Versprechen.
Wenn dieses Team seine Linie über 60 Minuten hält, wird es in dieser Liga noch richtig laut.



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