
Bremerhaven erlebt das erste Null Punkte Wochenende der Saison und wie so oft im Eishockey sind es die kleinen Dinge, die am Ende den großen Unterschied machen. In beiden Partien, gegen Nürnberg und Ingolstadt, sind es wieder die Specialteams, die die Geschichte schreiben. Zwei Spiele, null Punkte und insgesamt satte zehn Gegentreffer.
4:5 gegen Nürnberg Specialteams kalt, Arena kocht
Die Eisarena war voll, die Stimmung groß aber das Ergebnis ernüchternd. 4:5 gegen die Ice Tigers, und wieder ohne die Stammverteidiger Phillip Bruggisser und Nicholas Jensen. Lediglich im Tor gab es eine Veränderung: Julius Hudacek startete, doch die Partie entwickelte sich von Beginn an zu einem wilden Ritt.
Nach nur 16 Sekunden brachte Akito Hirose die Arena zum Kochen Schuss von der Blauen, alle vorbei, drin. Perfekter Start? Denkste. Denn Nürnberg antwortete eiskalt, und zwar sofort. Ausgleich nach zwei Minuten, 2:1-Führung nach neun Minuten die Tigers nahmen jede Schwäche gnadenlos an.
Fischtown kam über den Kampf zurück. Byström, Miele und später Verlic sorgten für Offensivimpulse, doch das Problem war sichtbar: Bremerhaven hatte sieben Minuten Überzahl ohne Treffer. Nürnberg dagegen? 2 Powerplays, 2 Tore. So gewinnt man auf fremdem Eis.
Das potenzielle Comeback im Schlussdrittel? Kurz da dann wieder weg. Das 4:5 fiel zu spät, der Ausgleich kam nicht mehr. Am Ende standen leere Blicke auf der Bank und eine Erkenntnis: In der DEL reicht gutes 5-gegen-5 nicht, wenn die Specialteams nicht funktionieren.
2:5 in Ingolstadt zweiter Schlag, gleiche Diagnose
Zwei Tage später in Ingolstadt gleiche Line-Up, gleiche Baustellen drittes Spiel ohne Sieg, erster Null-Punkte-Spieltag der Saison. Und wieder dieselbe Story: Ingolstadt nutzt zwei Powerplays, Bremerhaven nur eins.
Die Pinguins kamen gut rein, waren körperlich präsent, kämpften sich nach Rückstand sogar zum Ausgleich doch ein unnötiges Foul direkt nach dem Tor brachte die Dynamik ins Wanken. Ingolstadt roch Blut und nutzte den Fehler sofort: 2:1, dann 3:1. Fischtown antwortete noch mit einem Abt-Hammer unter die Latte, aber das Feuer reichte nicht bis ins letzte Drittel.
Dort übernahm Ingolstadt endgültig die Kontrolle eiskalt, effizient, wie ein Playoff-Team. Bremerhaven bekam zwar sein fünftes Powerplay, doch anstelle des Comebacks fiel wenig später die Entscheidung und der Panther machte das, was Nürnberg zwei Tage zuvor schon vorgemacht hatte: Konsequenz in den Specialteams = Punkte.
Fazit
Wenn man beide Spiele zusammen betrachtet, ergibt sich ein klares Bild:
Fischtown verliert nicht wegen Einsatz oder Leidenschaft sondern wegen Effizienz.
Fünf Gegentore gegen Nürnberg. Fünf Gegentore in Ingolstadt. Zehn Gegentore in 120 Minuten und davon die Hälfte in Unterzahl oder nach direkten Fehlern.
Die gute Nachricht? Die Mannschaft spielt nicht schlecht. Sie ist dran.
Die schlechte Nachricht? „Dran sein“ bringt in der DEL keine Punkte.
Bremerhaven braucht die Genesung von Bruggisser und Jensen und dringend ein Special-Team-Update, bevor aus einem Dämpfer ein Trend wird.
Dieser Kader kann deutlich mehr und wird mehr zeigen müssen. Denn die Liga schläft nicht, und Tabellenplätze sind gnadenlos ehrlich.



Hinterlasse einen Kommentar