
Manchmal reicht ein Wochenende, um die komplette Gefühlspalette eines Eishockeyfans durchzuspielen und die Adler Mannheim lieferten genau das: Erst das bittere Derby-Schluchzen in Frankfurt, dann die lang ersehnte Rückkehr ins Rampenlicht gegen Wolfsburg. Wer auf emotionales EKG steht, bekam hier die Vollbedienung.
Frankfurt Eiskalte Ernüchterung im Derby
Kaum war der Puck gefallen, war er auch schon drin: 30 Sekunden gespielt, Matthew Wedman trifft und die NIX Eissporthalle explodiert. Mannheim? Wach, aber nicht sofort bei sich. Danach übernahm das Team von Dallas Eakins zwar die Spielkontrolle, doch das Netz sagte stoisch: „Heute nicht, Freunde.“ Chancen waren da Tore nicht. Und Frankfurt? Hielt sich lange bedeckt, wurde aber brandgefährlich, wenn’s Richtung Franzreb ging.
Im zweiten Drittel dann der nächste Nackenschlag: Pfaffengut trifft in Überzahl ein Stich, der saß. Mannheim taumelte, fand erst spät wieder Struktur. Doch als Frankfurt erneut in Überzahl war, konterte Mannheim eiskalt: Nick Mattinen vollendet einen mustergültigen Konter zum 1:2 endlich Lebenszeichen!
Die Adler drückten, fanden aber nicht mehr den Zugriff. Und so kam’s, wie’s in Derbys oft kommt: Lobach mit dem Alleingang zum 3:1 der Moment, in dem du als Fan einfach nur tief durchatmest. Plachta verkürzte spät, Eakins riskierte alles mit dem sechsten Feldspieler aber am Ende fehlte die letzte Portion Derby-Glück. 2:3. Frankfurt jubelt. Mannheim schaut in den Spiegel.
Wolfsburg Befreiungsschlag mit Dampfhammer-Start
Dann kaum 48 Stunden später wirken die Adler, als hätte jemand den Reset-Knopf gefunden. Was folgte, war ein Start wie im Videospiel auf einfacher Schwierigkeitsstufe:
Greco dreht sich und trifft 2. Minute, 1:0. Reichel legt nach 3. Minute, 2:0. Michaelis macht den Hattrick der Frühstarts perfekt 04:44, 3:0!
Die Grizzlys nehmen früh das Timeout und wahrscheinlich auch erst mal einen tiefen Schluck Realität. Wolfsburg arbeitete sich langsam ins Spiel, bekam durch ein kurioses Pfohl-Tor ein wenig Luft. Doch die Adler blieben stabil, kontrollierten das Geschehen und Franzreb hielt das Tor mit starkem Positionsspiel dicht.
Im zweiten Drittel überstand Mannheim eine doppelte Unterzahl, setzte Nadelstiche Pfosten hier, Strahlmeier da die Chancen zum 4:1 waren da. Aber das wichtigste Signal: Defensive stabil. Nerven stabil. Fokus scharf.
Im Schlussdrittel wurde Wolfsburg mutiger, nahm Strahlmeier zwei Minuten vor Schluss vom Eis doch Mannheim blieb cool. Kein Zittern, kein Chaos. 3:1. Ende. Drei Punkte. Frische Luft.
Fazit: Zwischen Derby-Frust und Lebenszeichen
Die Adler zeigten in diesen zwei Partien, wie nah Frust und Hoffnung im Eishockey beieinanderliegen. Frankfurt war ein Schlag in die Magengrube Wolfsburg ein Schritt aus dem Schatten. Was bleibt:
Die Mentalität lebt.
Die Struktur kommt zurück.
Die Effizienz? muss noch nachziehen.
Aber wer am Sonntag in die SAP Arena geblickt hat, spürte: Hier ist noch lange nichts vorbei.
Wenn das Team diesen Wolfsburg-Schwung konservieren kann dann könnte die Pause vielleicht doch genau das gewesen sein, was Mannheim gebraucht hat.



Hinterlasse einen Kommentar