Deutsche Kraft in der NHL: Ein Saison-Resümee mit Draisaitl, Stützle, Seider, Peterka & Co.

Die Saison 2024/25 war für die deutschen NHL-Spieler ein Spiegel ihrer individuellen Reife, ihres Potenzials und auch ihrer Herausforderungen. In diesem Beitrag schauen wir uns Leon Draisaitl, Tim Stützle, Moritz Seider, J.J. Peterka, Philipp Grubauer, Lukas Reichel und Nico Sturm unter der Lupe an mit Statistiken, Storys und Einschätzung, wie stark sie momentan wirklich sind.

Leon Draisaitl Der deutsche Superstar auf einem neuen Level

Leon Draisaitl war auch in dieser Saison wieder das Aushängeschild des deutschen Eishockeys in der NHL. Mit 52 Toren in 71 Spielen sicherte er sich erstmals in seiner Karriere die Maurice „Rocket“ Richard Trophy als bester Torschütze der Liga. 

Darüber hinaus sammelte er 54 Assists, womit er auf insgesamt 106 Punkte kam. 

Seine +/–-Bilanz war herausragend: +32, was seinen Einfluss auf das Spiel der Oilers auch abseits der reinen Scorer-Zahl unterstreicht. 

Ein paar weitere Highlights seiner Saison:

Er erzielte 6 Overtime-Tore, ein persönlicher Bestwert und eine neue Besonderheit in seiner Laufbahn.  Er war in 59,2 % seiner Spiele punktbeteiligt (in 42 von 71 Spielen traf er oder bereitete vor).  Seine Torgefahr war überragend: Er beendete die Saison nicht nur mit vielen Toren, sondern war auch unter den Effizienz-Spitzenreitern (Shooting-Prozente, Chancenverwertung). 

Einschätzung: Draisaitl ist nicht nur ein Torjäger, sondern ein kompletter Center, der in entscheidenden Momenten liefern kann. Sein Gewinn der Rocket Richard Trophy und die starke +/–-Bilanz zeigen, wie wertvoll er für Edmonton ist. Für Deutschland bleibt er der Kronprinz des Eishockeys.

Tim Stützle Kreativität trifft Konstanz

Tim Stützle hat sich als Spielmacher bei den Ottawa Senators weiter etabliert. In der Saison 2024/25 war er in 82 Spielen aktiv und erzielte 24 Tore sowie 55 Assists für insgesamt 79 Scorerpunkte. 

Besonders bemerkenswert: Er führte bei den Senators erneut die Scorerliste an und wurde damit zum dritten Mal in Folge Top-Punktelieferant seines Teams. 

Weitere Meilensteine:

Stützle schaffte drei Spielzeiten in Folge mit mindestens 50 Assists, was ihn in eine Reihe mit Jason Spezza und Erik Karlsson stellt – ein bemerkenswerter Vergleich.  Er spielte seinen 300. NHL-Karrierespiel, ein Zeichen dafür, dass er sich nicht nur auf Talent, sondern auch auf Langlebigkeit stützt. 

Einschätzung: Stützle ist längst kein Rohdiamant mehr, sondern ein zentraler Baustein bei Ottawa. Seine Playmaking-Fähigkeiten sind enorm, und er übernimmt Verantwortung im Team, sowohl in der Offensive als auch bei der Entwicklung junger Mitspieler.

Moritz Seider Der Anker in der Defensive

Moritz Seider hat bei den Detroit Red Wings erneut gezeigt, dass er nicht nur ein offensiv starker Verteidiger ist, sondern auch ein Workhorse, das viel Eiszeit bekommt und körperlich präsent ist. In der Saison 2024/25 spielte er 82 Spiele, erzielte 8 Tore und bereitete 38 vor, womit er auf 46 Punkte kam. 

Laut einem Artikel der Red Wings führte Seider sein Team bei den Verteidigern in mehreren Kategorien an: Spiele (82), Tore, Assists, Eiszeit, Powerplay-Punkte und mehr. 

Sein durchschnittlicher Eiszeit pro Spiel betrug 25:04 Minuten, was seine Bedeutung im Kader unterstreicht. 

Einschätzung: Seider ist mittlerweile so etwas wie der „Motor“ in Detroits Defensive: körperlich stark, mit gutem Spielverständnis und verlässlich in allen Situationen. Für die Red Wings ist er ein langfristiger Pfeiler und für Deutschland ein wichtiges Defensiv-Juwel.

J.J. Peterka Der aufstrebende Power-Forward

J.J. Peterka hat 2024/25 gezeigt, dass er mehr ist als nur ein junges Talent: Laut Statistik sammelte er in dieser Saison 68 Punkte in 77 Spielen (27 Tore, 41 Assists). 

Diese Konstanz im Scoring zeigt, dass er sich in der NHL etabliert hat als ein Stürmer mit guter Mischung aus Torhunger und Playmaking.

Einschätzung: Peterka ist eine der spannendsten deutschen Offensivhoffnungen. Er hat das Potenzial, ein stabiler Mittel-Top-Six-Stürmer zu sein, der sowohl Tore schießen als auch vorbereiten kann. Mit zunehmender Erfahrung könnte er zu einem wichtigen Eckpfeiler für die deutsche Nationalmannschaft werden.

Philipp Grubauer Ein schwieriges Jahr zwischen NHL und AHL

Bei Philipp Grubauer verlief die Saison 2024/25 nicht nach Wunsch. Der erfahrene Torhüter der Seattle Kraken kam in 21 Spielen zum Einsatz und wies eine Bilanz von 5–15–1 auf. Laut Berichten lag seine Fangquote bei .866 und sein Gegentorschnitt (GAA) bei etwa 3,83. 

Im Laufe der Saison wurde Grubauer sogar auf Waivers gesetzt und in die AHL (Coachella Valley) geschickt. 

Trotz dieser schwierigen Phase hat er in seiner Karriere bewiesen, dass er auf hohem Niveau spielen kann aber 2024/25 war kein leichtes Jahr für ihn.

Einschätzung: Grubauer befindet sich in einem Tal der Karriere, wenn man so will. Seine früheren Leistungen zeigen, dass er über Qualität verfügt, aber in dieser Saison war er nicht konstant genug, um seinen Platz als Nummer 1 bei Seattle zu verteidigen. Seine Rückkehr ins AHL könnte ihm helfen, Selbstvertrauen zurückzugewinnen.

Lukas Reichel & Nico Sturm Auf dem Radar, aber noch nicht im Rampenlicht

Für Lukas Reichel und Nico Sturm gibt es bisher weniger spektakuläre Statistiken im Vergleich zu den Stars wie Draisaitl oder Stützle. In den Quellen, die die Top-DACH-Spieler der Saison betrachten, spielen Reichel und Sturm eine eher untergeordnete Rolle sie sind präsent, aber noch nicht auf dem Niveau von Deutschlands Top-Scorern laut NHL.com. 

Das heißt nicht, dass ihre Entwicklung stagniert im Gegenteil: Junge Spieler wie Reichel und Sturm haben Potenzial, sich weiter in der Liga zu etablieren. Der nächste Schritt für sie wird sein, regelmäßig wichtige Minuten zu bekommen, ihre Rolle in Special Teams auszubauen und in Scoring-Positionen gefährlicher zu werden.

Gesamtresümee: Ein starkes deutsches Kapitel in der NHL

Die Bilanz der deutschen NHL-Spieler 2024/25 ist beeindruckend: Draisaitl und Stützle bringen Offensivpower, Seider ist ein verlässlicher Verteidiger, Peterka macht den Sprung ins obere Scoring-Segment, Grubauer kämpft um Stabilität und Reichel sowie Sturm sind junge Talente, auf die man in den kommenden Jahren ein Auge haben sollte.

Für Deutschland ist es eine sehr gesunde Mischung: Top-Stars, etablierte Leistungsträger und aufstrebender Nachwuchs. Wenn sich ein paar von ihnen weiter so entwickeln, könnte das auch für die Nationalmannschaft in internationalen Turnieren wie der WM oder Olympia ein großer Vorteil sein.