
Es hatte sich angebahnt, jetzt ist es offiziell: Die Löwen Frankfurt haben Head Coach Tom Rowe mit sofortiger Wirkung freigestellt. Nach einem ernüchternden Saisonstart fünf Siege aus 17 Spielen, Tabellenplatz 12 und ein Spiel, das selten nach DEL und öfter nach Verzweiflung roch zieht der Klub die Konsequenzen.
Ernüchterung nach hohen Erwartungen
Noch im Frühjahr galt Rowe als Wunschlösung. Der ehemalige NHL-Coach sollte Struktur und Stabilität bringen, nach einer Saison, in der Frankfurt oft wilder wirkte als ein Rudel junger Löwen. Doch die Realität sah anders aus: Vom versprochenen Systemhockey blieb wenig, vom Spaß am Spiel noch weniger.
Statistisch und atmosphärisch stimmte kaum etwas. Das Powerplay blieb zahnlos, das Unterzahlspiel löchrig, und wer in der Eissporthalle stand, merkte: Hier ist Sand im Getriebe und zwar tonnenweise.
Zwischen Frust und Stillstand
Offiziell begründet der Klub die Trennung mit einem „sehr enttäuschenden ersten Saisonviertel“. Hinter den Kulissen soll es aber auch um Rowes Kommunikationsstil gegangen sein. Viele Spieler fühlten sich offenbar eher geführt als gecoacht.
Dabei ist der Kader eigentlich besser als das aktuelle Tabellenbild. Spieler wie Matuschkin, Wilkie oder die Kose-Zwillinge bringen Talent, Energie und Tempo aber all das verpuffte zuletzt im Systemchaos. Frankfurt wirkte nicht wie ein Team, sondern wie zwölf Einzelläufer mit Funkstille zur Bank.
Wie geht es weiter?
Einen Nachfolger gibt es noch nicht. Die Löwen kündigten an, „mit Hochdruck“ an einer Lösung zu arbeiten. Wahrscheinlich übernimmt zunächst jemand aus dem bestehenden Trainerstab, ehe eine dauerhafte Lösung präsentiert wird.
Was der neue Coach braucht, ist klar: eine Mischung aus taktischem Pragmatismus und emotionalem Neustart. Frankfurt muss wieder lernen, unangenehm zu sein auf dem Eis, nicht nur in der Statistik.
Fazit
Die Entlassung von Tom Rowe ist keine Kurzschlussreaktion, sondern das Ende eines Experiments, das nie richtig gezündet hat. Die Löwen wollten Struktur und Routine geblieben sind Unsicherheit und Stillstand.
Jetzt ist Zeit für einen Kurswechsel. Denn wer in Frankfurt gerade in die Eissporthalle geht, will keine graue Theorie mehr sehen, sondern Feuer. Und das fängt, wie immer, an der Bande an.



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