10:3! Die Panther veranstalten ein Schützenfest gegen die Haie

Manchmal ist Eishockey wie ein guter Song alles stimmt, der Rhythmus sitzt, und bevor du’s merkst, läuft das Ding in Dauerschleife. Für die Kölner Haie war der Freitagabend in Ingolstadt allerdings eher Free Jazz auf voller Lautstärke. Der ERC spielte sich in einen Rausch, schoss zehn Tore und feierte ein Schützenfest, das eher nach Playstation als nach PENNY DEL aussah. Der achte Heimsieg in Folge und ein klares Statement an die Liga: Hier brennt der Saturn.

Panther eiskalt, Haie im Schleudergang

Die Haie kamen zwar früh ins Powerplay, aber das war’s dann auch schon mit den guten Nachrichten. Ingolstadt übernahm die Kontrolle und begann, das Spiel mit chirurgischer Präzision auseinanderzunehmen. Riley Barber eröffnete per Powerplay das Feuerwerk, Kenny Agostino erhöhte per „Hinter-dem-Tor-Trickshot“ der Puck sprang Ancicka unglücklich vom Schoner ins Netz, und spätestens als Daniel Schmölz im Powerplay das 3:0 fälschte, war klar: Das hier könnte wehtun.

Im Mittelabschnitt versuchten die Haie, sich wieder ins Spiel zu kämpfen und tatsächlich, Patrick Russell traf im Powerplay zum 3:1. Aber anstatt Momentum zu gewinnen, drückte Ingolstadt noch fester aufs Gaspedal. Abbott Girduckis stellte sofort auf 4:1, Krauß und Pietta legten per Doppelschlag nach 6:1 nach 31 Minuten. Das Halbfinal-Revival aus dem letzten Jahr war zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte.

Brady Austin traf zwar noch zum 6:2, aber das war ungefähr so tröstlich wie ein Kühlpack nach einem Sonnenbrand. Die Panther hatten Blut geleckt Barber und Breton machten’s zweistellig, und als Youngster Edwin Tropmann in Überzahl sein zweites Tor gegen den Ex-Club markierte, grinste die Saturn-Arena bis unters Dach. Schmölz setzte mit seinem zweiten Treffer das Sahnehäubchen drauf: 10:3.

Kölns Sicht: Ein Abend zum Vergessen

Aus Kölner Perspektive war’s ein Spiel, das man am liebsten direkt archivieren würde unter „bitte nie wieder abspielen“. Nach einem ordentlichen Start war der Stecker gezogen, und Ingolstadt spielte, als hätten sie den Boost-Button entdeckt. Tobias Ancicka, anfangs stark, wurde zum tragischen Gesicht eines Abends, an dem einfach alles in Richtung Haie-Kasten flog. Sein Ersatz Aaron Kaiser durfte im letzten Drittel DEL-Luft schnuppern leider bei laufendem Hagelsturm.

Am Ende stand ein 3:10, das in der Tabelle nur zwei Zahlen hinterlässt, aber im Kopf noch ein bisschen nachbrennt.

Fazit: Delicious Hockey, bitter für Köln

Ingolstadt ballert sich in einen Rausch, der fast schon unverschämt aussieht. Die Special Teams funktionieren, das Selbstvertrauen ist riesig, und die Schüsse sitzen wie mit Lineal gezogen. Köln dagegen muss sich schütteln, abhaken, regenerieren. Denn eines ist sicher: Wenn der ERC so weiterzockt, werden’s in der Saturn-Arena noch ein paar lange Nächte für gegnerische Goalies geben.