
Es gibt Spiele, bei denen man schon nach wenigen Minuten ahnt, wohin die Reise geht. Dieses Duell zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Löwen Frankfurt war so eines. 6:1 hieß es am Ende und das Ergebnis erzählt die Geschichte treffend: Ein Team, das angekommen ist, gegen eines, das noch auf der Suche ist.
Frankfurt kam mit leichten Startproblemen an den Neckarursprung, Schwenningen dagegen mit Rückenwind aus München. Die Ausgangslage? Klar. Die Umsetzung? Noch klarer. Schon im ersten Drittel kontrollierten die Wild Wings Tempo, Scheibe und Raum, während die Löwen sich eher auf die Verteidigung beschränkten oder, wie man es in Frankfurt nennen würde: den Versuch, sie zu organisieren.
Danny O’Regan eröffnete den Torreigen in Minute zwölf zunächst noch mit einem kleinen Videobeweis-Intermezzo, aber die Faktenlage war eindeutig: drin ist drin. Frankfurt hatte kurz darauf sogar die Chance auf den Ausgleich, bekam nach einem Schwenninger Fehler einen Penalty zugesprochen. Doch Maksim Matushkin scheiterte an Michael Bitzer, der seinen Kasten mit der Ruhe eines Mannes verteidigte, der genau wusste: Heute brennt hier nichts an.
Im Mittelabschnitt zogen die Wild Wings das Spiel endgültig an sich. Arkadiusz Dziambor und erneut O’Regan erhöhten binnen weniger Minuten auf 3:0 und spätestens da wurde deutlich, dass Frankfurt an diesem Abend höchstens noch auf der Anzeigetafel mithalten würde. Die Hessen kamen zwar über Konter, doch im letzten Drittel des Eises endeten die meisten Vorstöße in Bitzers Fanghand oder in der Wand aus blauen Trikots.
Als Boaz Bassen, Tyson Spink und Alexander Karachun in nicht einmal vier Minuten das Ergebnis auf 6:0 schraubten, war die Messe gelesen. Frankfurt gelang in der 54. Minute durch Timo Kose zwar noch der Ehrentreffer, aber das wirkte eher wie das nachträgliche Einschalten des Lichts, wenn die Party schon vorbei ist.
Unterm Strich stand ein hochverdienter Dreier für Schwenningen und der Eindruck, dass dieses Team unter Tom Rowe nicht nur angekommen ist, sondern sich wohler fühlt als je zuvor. Frankfurt dagegen bleibt ein Rätsel: kämpferisch ja, aber offensiv zu harmlos, um die Gastgeber wirklich zu fordern.
6:1 ein Ergebnis, das klarer klingt, als es manchmal war, aber genau so ehrlich, wie Eishockey nun mal ist.



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