
Es gibt so Abende, da läuft einfach alles gegen dich und dann gibt’s solche, an denen das zweite Drittel wie ein Eishockey-Albtraum aussieht. Leider war’s für die Dresdner Eislöwen am Mittwoch Letzteres. Beim 1:5 gegen Nürnberg reichten den Gästen 20 rabenschwarze Minuten der Hausherren, um das Spiel komplett zu zerlegen.
Die Partie startete eigentlich ordentlich: Dresden kam mit Schwung rein, hatte früh Chancen. Treutle hielt die Nürnberger aber im Spiel. Auf der Gegenseite parierte Olkinuora zunächst sicher, ehe Justus Böttner in Minute 16 zum 0:1 abstaubte. Kurz darauf das erste Powerplay für Dresden, aber da war Sand im Getriebe. Und dann der erste Nackenschlag: Niklas Postel verletzt raus bitter.
Und dann kam das, was man als Eishockeyfan eigentlich nur mit geschlossenen Augen sehen will: das zweite Drittel. Nürnberg zog das Tempo an, Dresden wirkte wie festgefroren. Charlie Gerard, Tyler Spezia, Greg Meireles und Owen Headrick schenkten den Eislöwen in nur elf Minuten gleich vier Buden ein. Zwischenzeitlich sah’s aus, als würden die Ice Tigers in der Überzahl spielen taten sie aber nicht. Einfach zu viele verlorene Zweikämpfe, zu viele Stellungsfehler, zu wenig Biss.
Niklas Sundblad war nach dem Spiel entsprechend angefressen: „Wir haben gleich im ersten Wechsel Druck gemacht, dann aber Nürnberg ins Spiel kommen lassen. Das Mitteldrittel war einfach nicht gut.“ Und ehrlich gesagt: understatement des Jahres.
Zum Schluss durfte immerhin noch Janick Schwendener zwischen die Pfosten und Drew LeBlanc sorgte nach Videobeweis für den Ehrentreffer. Mehr als Ergebniskosmetik war’s aber nicht. Die Ice Tigers spielten das Ding clever runter, Treutle machte den Laden dicht fertig.
Unterm Strich: Ein Spiel zum Abhaken für die Eislöwen, ein Statement-Sieg für Nürnberg. Mit dem Erfolg bauen die Ice Tigers den Vorsprung auf Dresden auf satte 14 Punkte aus und das, obwohl sie in den letzten Wochen selbst ihre Wackler hatten. Mit vier Reihen, aggressivem Forecheck und einer Prise Killerinstinkt sah das aber schon wieder ziemlich nach Playoff-Hockey aus.
Für Dresden heißt’s jetzt: Kopf hoch, Mund abputzen, weitermachen. Freitag gibt’s die nächste Chance, es besser zu machen und ehrlich, schlechter kann das zweite Drittel kaum laufen.



Hinterlasse einen Kommentar