Eisbären holen sich das Spiel zurück 4:3-Overtime-Sieg gegen Mannheim

Was für ein Abend in der Uber Arena! Die Eisbären Berlin drehen ein bereits verloren geglaubtes Spiel, schlagen die Adler Mannheim mit 4:3 nach Verlängerung und schicken die ausverkaufte Halle in Ekstase. Ein Comeback mit Statement-Charakter, ein Torhüter mit Jubiläum und eine Charity-Aktion, die Gänsehaut hinterlässt: Mehr geht kaum.

Die Partie begann aus Berliner Sicht allerdings mit einem Schockmoment. Keine halbe Minute gespielt, da staubte Lukas Kälble für Mannheim ab 0:1 nach 25 Sekunden. Die Adler kamen mit voller Wucht aus der Kabine, während die Eisbären erstmal den Stecker suchten. Zwar brachte Markus Vikingstad nach einem schnellen Zwei-auf-eins den Ausgleich, doch kaum war der Jubel verklungen, schlug Max Penkin auf der Gegenseite zurück. 1:2 nach elf Minuten Eishockey auf der Überholspur.

Auch im Mittelabschnitt blieb Mannheim das effizientere Team. Anthony Greco erhöhte kurz nach Ablauf einer Berliner Strafe auf 3:1 kaltschnäuzig, wie man’s von ihm kennt. In dieser Phase wirkte Berlin zäh, suchte nach Lösungen, fand aber nur Johan Mattsson, der im Adler-Tor einen Sahnetag erwischte.

Doch wer die Eisbären schon abgeschrieben hatte, wurde im Schlussdrittel eines Besseren belehrt. Leo Pföderl verkürzte in Minute 48, Vikingstad legte zwei Minuten später nach 3:3, das Dach der Uber Arena hob sich. Plötzlich war alles wieder offen, plötzlich war alles möglich.

In der Verlängerung ging’s hin und her, Chancen hüben wie drüben und dann dieser Moment: Ty Ronning, Schlenzer, Tor, 62. Minute. 4:3 Berlin! Spiel gedreht. Punkte eingefahren. Statement gesetzt.

Neben dem sportlichen Teil war das Spiel auch der emotionale Abschluss von „Pink in the Rink“, der jährlichen Eisbären-Aktion zugunsten des Kampfes gegen Krebs. Die pinken Jerseys, in denen die Berliner im Oktober aufliefen, werden bald für den guten Zweck versteigert ein schöner, wichtiger Kontrapunkt inmitten all der sportlichen Dramatik.

Und noch ein Jubiläum: Jake Hildebrand feierte seinen 100. DEL-Sieg und konnte sich dafür kaum ein besseres Drehbuch wünschen.

Am Ende bleibt ein Abend, wie ihn Hockey-Fans lieben: Drama, Leidenschaft, Wendungen und ein Sieger, der sich das Ding einfach mehr verdient hat.