
Es gibt Spiele, die fühlen sich an wie drei verschiedene Abende in einem. Dieses Duell zwischen den Augsburger Panthern und den Fischtown Pinguins Bremerhaven war genau so eins: erst kontrolliert, dann chaotisch, am Ende einfach nur Drama pur mit dem besseren Ende für die Gäste aus Augsburg, die sich in Bremerhaven mit 4:3 nach Penaltyschießen durchsetzten.
Erste 40 Minuten: Augsburg on cruise control
Zwei Drittel lang sah das Ganze nach einem ziemlich soliden Auswärtstrip für die Panther aus. Thomas Schemitsch eröffnete im Powerplay nach 14 Minuten das Scoring sauberer Schuss, sauberer Aufbau, Grenier hatte die Übersicht.
Kurz vor der ersten Pause dann das 0:2: Florian Elias stand goldrichtig, Bowey und Cramarossa bereiteten vor. Augsburg war effizient, die Pinguins dagegen suchte Struktur und Rhythmus.
Im Mittelabschnitt setzte Anthony Louis in Überzahl noch einen drauf (0:3, 36. Minute). Da sah das Ganze schon ziemlich nach einem ruhigen Abend für Peyton Jones im Augsburger Tor aus. Bremerhavens Gudlevskis bekam dagegen deutlich mehr zu tun und hielt zumindest sein Team im Spiel.
Dann kam das dritte Drittel.
Und plötzlich brannte es am Wilhelm-Kaisen Platz!
Fischtown, vorher lethargisch, kam mit Feuer und Wut aus der Kabine. Zwei frühe Strafen gegen Grenier und Bowey brachten Bremerhaven in Überzahl und Žiga Jeglič sagte „Danke“. Sein Treffer im doppelten Powerplay brachte Leben zurück in die Halle.
Nur drei Minuten später ließ Akito Hirose das 2:3 folgen, nach Vorlage von Kinder und Friesen Momentum, Baby! Bremerhaven wackelte, und Augsburg drückte weiter.
Als dann Andy Miele in der 50. Minute tatsächlich den 3:3-Ausgleich markierte, stand die Halle Kopf. Drei Tore in acht Minuten die Pinguins waren zurück aus dem Nichts.
Verlängerung, Shootout, kalte Nerven
Die Overtime? Nervös, wild, aber torlos. Beide Teams wollten’s erzwingen, keiner konnte. Also Shootout.
Dort zeigten sich die Panther dann wieder in der Rolle, die sie über weite Strecken des Spiels hatten: abgeklärt.
Žiga Jeglič und Alexander Blank verwandelten ihre Penaltys eiskalt, während auf Augsburger Seite nur Kyle Mayhew ran musste.
Peyton Jones blieb cool, Gudlevskis hatte am Ende das Nachsehen und augsburg nahm den Zusatzpunkt mit auf die lange Rückfahrt von der Nordsee.
Fazit: Ein Spiel, das zwei Gesichter hatte
Augsburg war 40 Minuten die bessere, reifere Mannschaft. Bremerhaven war 20 Minuten lang ein wütendes Biest, das beinahe die Sensation erzwingt. Am Ende war’s dann eine gerechte Punkteteilung mit Bonus für die effizienteren Gäste.
Für die Nordmänner bleibt der Trost, dass Moral und Kampfgeist stimmen und dass man nach einem 0:3-Rückstand einen in dieser noch jungen Saison starken Gegner an den Rand der Niederlage bringen konnte.
Für Augsburg dagegen war es ein Lehrstück in Sachen Nervenstärke. Drei Punkte wären möglich gewesen, zwei wurden’s aber dieser zweite fühlte sich am Ende fast wie ein Dreier an.


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