Fischtown Bremerhaven zähmt Luleå, diszipliniert, effizient, eiskalt

Luleå Hockey reiste mit einer klaren Idee nach Bremerhaven: kontrollieren, abwarten, zuschlagen. Doch am Ende waren es die Pinguins, die das Spiel diktierten, den Rhythmus bestimmten und den schwedischen Vizemeister mit 2:0 bezwangen. Kein Spektakel, kein Chaos einfach erwachsenes, diszipliniertes Eishockey von einer Mannschaft, die genau weiß, wer sie ist.

Die Partie begann zäh, geprägt von vielen kleinen Fouls und vorsichtigem Abtasten auf beiden Seiten. Nach einem frühen Boarding von Nicolas Krämmer musste Bremerhaven zunächst in Unterzahl ran, stabilisierte sich danach aber zunehmend. Im zweiten Drittel fiel schließlich der Dosenöffner: Bennet Roßmy brachte die Hausherren nach feiner Vorarbeit von Alex Friesen und Vladimír Eminger in Führung. Ein sauberer Abschluss, der dem Spiel eine klare Richtung gab.

Luleå suchte anschließend nach Antworten, fand aber meist nur den Weg auf die Strafbank. Zwischenzeitlich war das Match eher ein Strafzeitenprotokoll als ein Spielfluss: Holding, Roughing, Interference das komplette SHL-Vokabular wurde bedient. Bremerhaven blieb ruhig, hielt Struktur und wartete geduldig auf die nächste Gelegenheit.

Die kam im Schlussdrittel und sie war lehrbuchreif. Im Powerplay positionierte sich Jan Urbas an seinem angestammten Platz im Slot und vollendete eiskalt zum 2:0, vorbereitet von Nicholas B. Jensen und Žiga Jeglič. Luleå reagierte mit einem Timeout und nahm kurz darauf den Goalie vom Eis, doch Bremerhaven verteidigte abgeklärt und unaufgeregt.

Am Ende stand ein 2:0-Erfolg, der nüchterner klingt, als er war. Bremerhaven überzeugte mit Reife, Geduld und taktischer Disziplin. Tugenden die auf internationalem Niveau den Unterschied machen. Für Luleå blieb das Gefühl, in einem Spiel unterlegen zu sein, das sie nie wirklich kontrollierten.

Doch viel Zeit zum Feiern bleibt den Norddeutschen nicht. Nach fünf Gruppenspielen steht Bremerhaven mit drei Siegen und zwei Niederlagen bei sieben Punkten Platz zwölf im CHL-Ranking. Das bedeutet: Am kommenden Dienstag, dem 14. Oktober, zählt in Hammar nur ein Sieg. Holen die Pinguins dort drei Punkte, ziehen sie in die K.o.-Runde ein. Alles andere wäre ein bitterer Dämpfer nach einer bisher beeindruckend reifen Champions-Hockey-League-Kampagne.