Marco Sturm erhält Bundesverdienstkreuz, ein Dingolfinger wird geehrt

Wenn man Marco Sturm in seiner Laufbahn beobachtet hat, dann bleibt vor allem eines hängen: Bodenständigkeit. Ob als Stürmer in der NHL, als Bundestrainer oder nun als Coach der Boston Bruins Sturm ist immer er selbst geblieben. Nun folgt für den gebürtigen Niederbayern die höchste Anerkennung seines Heimatlandes: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Die Entscheidung wurde bereits am 5. September auf der Website des Bundespräsidenten veröffentlicht, angestoßen durch einen Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Offiziell überreicht wird die Auszeichnung durch das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration ein Termin steht noch aus.

Silber von Pyeongchang bleibt unvergessen

Für viele Fans ist Sturm bis heute der Mann, der das deutsche Eishockey wieder ins Rampenlicht führte. Als Bundestrainer war er 2018 in Pyeongchang die prägende Figur beim sensationellen Gewinn der Silbermedaille. Noch immer gilt dieses Turnier als Zäsur für die Sportart in Deutschland ein Erfolg, der Begeisterung und Nachwuchsboom gleichermaßen auslöste.

„Das war eine einmalige Reise“, erinnerte sich Sturm damals, „nicht nur für die Spieler, sondern für das ganze Land.“ Heute, sieben Jahre später, ist es genau diese Mischung aus sportlicher Kompetenz und nahbarer Art, die ihn auch in Nordamerika hoch angesehen macht.

Engagement über das Eis hinaus

Doch die Ehrung würdigt mehr als sportliche Verdienste. Bereits vor über 20 Jahren gründete Sturm die Marco-Sturm-Stiftung, die krebskranke Kinder und deren Familien in der Region Dingolfing-Landau-Landshut unterstützt. Direkthilfe, unkompliziert und unbürokratisch typisch Sturm eben.

Zwischen Boston und Bayern

Auch wenn Sturm heute als Trainer bei den Boston Bruins arbeitet und damit in einer der traditionsreichsten Organisationen der NHL Verantwortung trägt, bleibt er seinen Wurzeln treu. Regelmäßig kehrt er nach Niederbayern zurück, trifft Freunde, besucht Familie und unterstützt weiter die Projekte seiner Stiftung.

Gerade in seiner Heimatstadt hat man nie vergessen, wie sehr sich „der Marco“ mit Herz und Tatkraft einbringt. Dass die Dingolfinger Eishalle seit 2018 seinen Namen trägt, ist nur ein Symbol dafür, wie eng die Verbindung geblieben ist.

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes setzt nun ein offizielles Zeichen: Deutschland ehrt einen Sportler, der nicht nur durch Tore und Titel glänzte, sondern durch Haltung, Authentizität und soziales Engagement.

Oder, um es mit den Worten eines alten Teamkollegen zu sagen: „Marco bleibt Marco egal, ob in Dingolfing oder in der NHL.“