Drama pur in Berlin: Grenoble ringt die Eisbären nach Penaltyschießen nieder

Ein Spiel, das alles hatte: Überzahlduelle en masse, einen Hattrickhelden, Comebacks auf beiden Seiten und ein Penaltyschießen, das in seiner Dramatik kaum zu überbieten war. Am Ende entführten die Brûleurs de Loups Grenoble mit 5:4 n.P. die Punkte aus Berlin.

Eisbären starten mit Überzahl-Power

Von Beginn an legten die Gastgeber los wie die Feuerwehr. Schon nach nicht einmal zwei Minuten klingelte es: Liam Kirk traf im Powerplay, mustergültig vorbereitet von Mitchell Reinke und Marcel Noebels. Berlin nutzte weiter die Strafenflut der Gäste: Marcel Noebels selbst erhöhte im Powerplay auf 2:0 (7.). Spätestens als Ty Ronning im Mitteldrittel zum 3:0 nachlegte (21.), schien die Partie in Richtung einer klaren Sache zu kippen.

Grenoble kämpft sich zurück Treille übernimmt Verantwortung

Doch Grenoble ließ sich nicht abschütteln. Der Mittelabschnitt geriet zu einer Lehrstunde in Überzahl-Effizienz: Drei Powerplay-Treffer binnen vier Minuten brachten die Franzosen zurück ins Spiel. Zwei Mal schlug Sacha Treille eiskalt zu (33., 33.), einmal traf François Beauchemin (34.). Auf einmal stand es 3:3 und die Mercedes-Benz Arena verstummte für einen Moment.

Blaine Byron brachte die Berliner zwar noch einmal in Führung (39.), doch Grenoble blieb hartnäckig. Im Schlussdrittel war es Valentin Grossetête, der die Partie ausglich (54.) und die Gäste endgültig auf Augenhöhe brachte.

Verlängerung ohne Entscheidung Shootout wird zum Thriller

Die Overtime brachte Chancen hüben wie drüben, aber keinen Sieger. Also musste das Penaltyschießen entscheiden und dort schrieb Grenoble Geschichte: Während Berlin durch Andreas Eder, Christophe Boivin und Leonhard Pföderl scheiterte, hielt Grenoble konsequent dagegen. Ty Ronning traf zunächst für die Hausherren, doch auf der Gegenseite verwandelten Treille und Aurélien Dair eiskalt.

Den Schlusspunkt setzte schließlich der Mann des Abends: Sacha Treille, der nicht nur doppelt im Powerplay getroffen hatte, sondern auch den entscheidenden Penalty versenkte. Grenoble jubelte, Berlin stand mit leeren Händen da.

Fazit

Die Eisbären dürften sich noch lange an dieses Spiel erinnern nicht wegen der starken Anfangsphase, sondern weil sie einen sicher geglaubten Sieg aus den Händen gaben. Grenoble hingegen bewies Moral und Effektivität in den entscheidenden Momenten.

Ein Abend, der zeigte, warum Eishockey manchmal kein Sport, sondern ein Drama in drei Akten plus Epilog ist.