
Die Zuschauer in der Eisarena Bremerhaven erlebten am Samstag einen echten Eishockey-Krimi. Nach einem 0:2 Rückstand kämpften sich die Pinguins zurück ins Spiel und feierten am Ende dank eines eiskalten Nicolas Krämmer im Penaltyschießen einen 3:2-Erfolg über Lukko Rauma.
Frühe Strafen prägen den Auftakt
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives, körperbetontes Spiel. Beide Teams suchten den Weg nach vorn, doch Ungenauigkeiten und frühe Strafen verhinderten klare Chancen. Bremerhaven kassierte im ersten Drittel gleich zwei Unterzahlsituationen durch Nicholas B. Jensen (16.) und Bennet Roßmy (10.), überstand diese jedoch ohne Gegentreffer. Auf der Gegenseite nahm auch Rauma eine Bankstrafe wegen „Too many men“ (6.), konnte aber ebenfalls kein Kapital daraus schlagen. So ging es torlos in die erste Pause.
Lukko schlägt kurz vor der Sirene zu
Das zweite Drittel verlief ähnlich hart umkämpft. Chancen blieben Mangelware, beide Torhüter hielten ihre Mannschaften im Spiel. Erst kurz vor dem Ende des Drittels fiel der Bann: Eric Gélinas stocherte die Scheibe in der 40. Minute zur 0:1 Führung über die Linie ein psychologisch wichtiger Treffer genau 33 Sekunden vor der Sirene.
Doppelpack von Lukko, Bremerhaven unter Druck
Der Rückschlag zeigte Wirkung, und zu Beginn des Schlussabschnitts musste Bremerhaven erneut in Unterzahl ran. Diese nutzte Lukko eiskalt: Jami Krannila erhöhte in der 47. Minute im Powerplay auf 0:2, die Gäste wähnten sich nun auf der Siegerstraße.
Comeback-Qualitäten der Pinguins
Doch die Norddeutschen gaben nicht auf. In der 58. Minute belohnte sich die Mannschaft für ihren Einsatz: Bennet Roßmy verkürzte nach einem feinen Zuspiel von Max Görtz auf 1:2. Kurz darauf folgte die nächste Strafe gegen Rauma (Ruohomaa, 58. Roughing). Trainer Alexander Sulzer setzte alles auf eine Karte, nahm Torhüter Gudļevskis vom Eis und spielte mit sechs Feldspielern in Überzahl. Mit Erfolg: Christian Wejse traf nach starker Vorarbeit von Jan Urbas und Nicholas B. Jensen zum 2:2-Ausgleich (59:14). Die Halle stand Kopf.
Verlängerung ohne Sieger
Die Overtime brachte zwar Chancen auf beiden Seiten, aber keine Entscheidung. So musste das Penaltyschießen den Sieger ermitteln.
Nervenschlacht im Shootout
Das Penaltyschießen entwickelte sich zu einer echten Achterbahnfahrt. Haapanen scheiterte zunächst für Rauma, ehe Krämmer für Bremerhaven vorlegte. Krannila und Görtz trafen in Folge, danach vergaben Jandric und Jeglič. Gegen Rauma netzte Urbas, und auch Tuuva verwandelte seinen Versuch. Als dann Beaucage für Lukko vergab, lag die Entscheidung auf dem Schläger von Nicolas Krämmer und der Nationalspieler verwandelte eiskalt zum 3:2 Endstand.
Fazit
Bremerhaven bewies große Moral, drehte in den letzten Minuten ein fast verloren geglaubtes Spiel und holte sich den verdienten Zusatzpunkt im Penaltyschießen. Neben den Torschützen ragten Torhüter Kristers Gudļevskis mit wichtigen Saves und die mannschaftliche Geschlossenheit hervor. Für Lukko Rauma bleibt nach einer lange kontrollierten Partie am Ende nur ein Punkt.


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