Bremerhaven steht unter Druck: Pflichtsieg gegen Lukko, sonst droht das frühe Aus

Die Fischtown Pinguins stecken in der Champions Hockey League bereits nach wenigen Spieltagen in einer heiklen Lage. Zwei Derbyniederlagen in Serie und zuletzt ein bitteres 5:8 gegen Grenoble haben die Hoffnungen auf die K.o.-Runde massiv getrübt. Zwar stemmte sich das Team nach einem katastrophalen 2:7-Rückstand noch einmal auf und verkürzte mit drei Treffern in Folge, doch die Wende blieb aus. Auffällig: Die Defensive war über die gesamte Partie hinweg überfordert und offenbarte erhebliche Abstimmungsprobleme.

Während Bremerhaven gegen Grenoble viel zu leichtfertig Gegentore zuließ, präsentierte sich Lukko Rauma in Berlin eiskalt und dominant. Mit einem klaren 6:2-Erfolg gegen die Eisbären feierten die Finnen ihren zweiten Sieg und bestätigten ihre offensive Schlagkraft. Im Schnitt erzielt Lukko 4,33 Tore pro Partie Ligaspitze. Dazu kommt ein starkes Powerplay (23,08 Prozent Erfolgsquote, Platz drei). Spieler wie Alex Beaucage (3 Tore, 2 Assists) machen den Unterschied und sorgen für Torgefahr in jeder Spielsituation.

Für zusätzliche Brisanz sorgt die Rückkehr von Matthew Abt. Der kanadische Verteidiger, der im Sommer 2023 von Lukko nach Bremerhaven gewechselt war, trifft zum ersten Mal wieder auf seinen Ex-Club. Gerade in einer Partie, in der die Defensive unter besonderer Beobachtung steht, wird Abts Rolle entscheidend sein. Der 31-Jährige gilt als stabilisierender Faktor in der Abwehr doch gegen seine ehemaligen Mitspieler muss er zeigen, dass er den Pinguins tatsächlich mehr Sicherheit verleihen kann.

Bremerhaven hingegen hinkt den eigenen Ansprüchen deutlich hinterher. Defensiv gehören die Norddeutschen mit durchschnittlich 4,00 Gegentreffern pro Spiel zu den schwächsten Mannschaften des Wettbewerbs. Das Spiel in Grenoble war in dieser Hinsicht symptomatisch: Weder die Verteidiger noch die Torhüter strahlten die nötige Sicherheit aus. Leon Hungerecker, der bislang den einzigen Sieg sicherte, wirkte beim Debakel völlig verunsichert und kassierte acht Treffer. Doch auch Kristers Gudļevskis konnte bislang nicht überzeugen.

Die große Frage: Finden die Pinguins rechtzeitig den nötigen Zugriff, um das Offensiv-Feuerwerk von Lukko einzudämmen? Gelingt es nicht, defensiv stabiler aufzutreten und gleichzeitig die eigenen Chancen konsequent zu nutzen, dürfte das CHL-Abenteuer schon in der Vorrunde beendet sein.