„So gibt man Trinkgeld in Vegas“ – Als Wayne Gretzky Michael Jordan belehrte

Foto: Hockeyforever Instagram

Wenn zwei Sportlegenden wie Michael Jordan und Wayne Gretzky aufeinandertreffen, erwartet man große Gesten, vielleicht einen freundschaftlichen Wettkampf oder tiefen gegenseitigen Respekt. Doch was sich einst bei einem privaten Abend in Las Vegas abspielte, wurde zu einer der amüsantesten und zugleich lehrreichsten Anekdoten über Macht, Stil und Etikette im Schatten des Rampenlichts.

Die Szene: Ein exklusiver Abend im Hard Rock Hotel

Im Jahr 2010 erinnerte sich Rich Strafella, damaliger Vizepräsident des Hard Rock Hotels in Las Vegas, an eine ungewöhnliche Begegnung zwischen zwei der größten Athleten aller Zeiten. An einem Pokerabend in einem privaten High-Roller-Raum saßen unter anderem Michael Jordan, der „GOAT“ des Basketballs, und Wayne Gretzky, der unumstrittene König des Eishockeys, gemeinsam am Tisch.

Inmitten von Chips, Whiskey und Zigarren bestellte Jordan ein Getränk – nichts Ungewöhnliches. Doch was darauf folgte, wurde zur Legende: Als die Cocktail-Dame ihm das Getränk brachte, legte Jordan einen Fünf-Dollar-Chip auf ihr Tablett. Für die meisten mag das ausreichend sein – für Las Vegas und einen Milliardär wie Jordan jedoch eher ein Affront.

Gretzkys stiller Protest

Wayne Gretzky beobachtete die Szene – und handelte sofort. Ohne ein Wort zu verlieren, nahm er den 5-Dollar-Chip vom Tablett, reichte ihn Jordan zurück und griff in dessen eigenen Chip-Stapel. Gretzky ersetzte das Trinkgeld durch einen 100-Dollar-Chip und sagte mit einem trockenen Lächeln:

„So gibt man Trinkgeld in Las Vegas, Michael.“

Ein Satz, der seither in Fan-Foren und Sportportalen zitiert wird – nicht nur wegen des Inhalts, sondern weil er von einem der wenigen Menschen kam, die es sich leisten konnten, Michael Jordan in einem Raum zu belehren.

Takt, Stil und Reichtum

Diese kleine Szene sagt viel über beide Sportikonen aus. Jordan, bekannt für seinen legendären Ehrgeiz, aber auch für seine angeblich sparsamen Trinkgewohnheiten, wirkte fast „geizig“ in einer Stadt, die vom Glanz des Gebens lebt. Gretzky hingegen zeigte mit feinem Humor, was wahre Klasse bedeutet – nicht nur auf dem Eis, sondern auch im Umgang mit Menschen hinter den Kulissen.

Die Lektion hinter der Anekdote

In einer Welt, in der Athleten oft für Millionenverträge und Werbedeals gefeiert werden, erinnert uns diese Geschichte an einen einfachen Wert: Respekt gegenüber allen – auch gegenüber denen, die nicht im Rampenlicht stehen.

Ob Jordan den Wink mit dem 100-Dollar-Chip annahm und sein Trinkverhalten änderte, ist nicht überliefert. Doch eines steht fest: Wayne Gretzky hat ihm – und uns – an diesem Abend eine kleine, aber wertvolle Lektion erteilt. Und das ganz ohne Trash Talk.