Vom Eis aufs Grün: Warum so viele Eishockeyspieler Golf spielen – auch in der DEL

Wenn die Eishockeysaison endet und die Schlittschuhe im Spind verschwinden, greifen viele Profis überraschend oft zu einem ganz anderen Sportgerät: dem Golfschläger. Was in der NHL längst Tradition hat, ist auch in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) deutlich zu beobachten. Ob in München, Köln oder Rosenheim – immer mehr Eishockeyprofis zieht es im Sommer auf den Golfplatz. Aber warum eigentlich?

Der perfekte Offseason-Sport

Die Eishockeysaison dauert in der Regel von September bis April – bei erfolgreicher Playoff-Teilnahme auch bis Juni. Der Sommer hingegen gehört der Regeneration, dem lockeren Training – und eben dem Golf. Golf gilt als körperlich wenig belastend, schont Gelenke und Bänder, und ist damit ein idealer Ausgleichssport für Spieler, die sich von einer harten Saison erholen wollen.

Gleichzeitig fördert das Spiel Konzentration, Balance und Körpergefühl – alles Fähigkeiten, die auch auf dem Eis entscheidend sind.

Parallelen zwischen Golf und Eishockey

Was auf den ersten Blick völlig unterschiedlich wirkt – Körperkontakt, Tempo und harte Checks auf der einen Seite, Ruhe, Präzision und Schweigen auf der anderen – hat dennoch Gemeinsamkeiten:

Hand-Auge-Koordination Dynamischer Hüft- und Körpereinsatz beim Schwung Feingefühl in den Handgelenken – ob beim Chip oder beim Handgelenkschuss Mentale Stärke & Fokus

Einige Spieler beschreiben Golf sogar als „Eishockey ohne Bodychecks“.

DEL-Spieler mit Golf-Leidenschaft

Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Beispiele von aktiven oder ehemaligen Profis, die Golf für sich entdeckt haben:

• Miro Sikora

Ehemaliger Stürmer des Kölner EC – heute leidenschaftlicher Golfer und mehrfacher Clubmeister beim Golfclub am alten Fließ.

• Stefan Königer

Ex-Spieler unter anderem der Düsseldorfer EG – inzwischen als Golftrainer tätig.

• Vic Stanfield

Spielte in den 80er Jahren für Krefeld und Köln. Nach der Karriere gründete er einen eigenen Golfplatz in den USA.

• Alexander Feistl

Ex-Profi, der sich 2020 sogar für ein Golf-Weltfinale in Südafrika qualifizieren konnte.

Charity, Teambuilding & Spaß

Golf ist für viele DEL-Spieler nicht nur Zeitvertreib, sondern auch eine Möglichkeit, sich im Sommer mit Fans und Sponsoren zu treffen. Immer wieder finden Charity-Turniere statt, bei denen Eishockeyspieler für gute Zwecke abschlagen. Und im Training oder auf Reisen ist Golf längst eine beliebte Freizeitbeschäftigung zur Förderung des Teamgeists.

Fazit: Zwei Sportarten, ein Ziel – Präzision & Leidenschaft

Ob Nationalspieler oder DEL-Routinier – auf dem Grün vereint Golf dieselben Eigenschaften, die Eishockeyspieler auch auf dem Eis auszeichnen: Zielstrebigkeit, Technik, Konzentration und ein bisschen Wettkampflust. Kein Wunder also, dass viele Cracks ihre Sommerzeit mit Driver und Putter verbringen.

Golf ist für Eishockeyspieler mehr als ein Hobby – es ist ein perfekter sportlicher Ausgleich mit einer ganz eigenen Faszination.


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