
Mit ihrem Wechsel zu Boston Fleet setzt Laura Kluge ein starkes Zeichen: Die deutsche Nationalspielerin etabliert sich in der Premier Hockey Federation League (PWHL) – und zeigt, dass deutsches Eishockey international mithalten kann.
Von Berlin in die beste Frauenliga der Welt
Geboren am 6. November 1996 in Berlin, durchlief Kluge Stationen beim OSC Berlin, später beim schwedischen Club Linköping HC und sammelte anschließend vier Jahre NCAA-Erfahrung an der St. Cloud State University (USA). Dort absolvierte sie 79 Spiele und sammelte 46 Punkte – ein solider Wert für eine Spielerin, die vor allem durch ihre Defensivarbeit glänzt.
Zurück in Europa dominierte sie mit dem ECDC Memmingen die deutsche Bundesliga, wurde zweifache Deutsche Meisterin (2023, 2024) und erzielte in 38 regulären Saisonspielen satte 73 Punkte – ein Beweis für ihre technische und taktische Reife.
Im Februar 2025 folgte dann der erste Schritt in die nordamerikanische Profiliga: Toronto Sceptres verpflichtete sie als Ersatz für Sarah Nurse. In 13 Spielen sammelte Kluge zwei Assists und beeindruckte Trainerteam und Medien vor allem durch ihre Verlässlichkeit im Zwei-Wege-Spiel.
Jetzt: Neuer Vertrag in Boston
Am 20. Juni 2025 gab Boston Fleet die Verpflichtung der 28-jährigen Stürmerin bekannt. General Manager Danielle Marmer lobte Kluge als „physisch robuste, smarte Spielerin mit großem Entwicklungspotenzial“. Ihr Einjahresvertrag gilt für die Saison 2025–26.
Spielstil: Zwei-Wege-Stürmerin mit Biss
Laura Kluge ist keine klassische Topscorerin – und genau das macht sie in der PWHL so wertvoll. Sie überzeugt als Two-Way-Forward, also als Stürmerin, die in beiden Zonen des Spielfelds präsent und aktiv ist.
Ihre Stärken im Überblick:
Taktisches Verständnis: Starke Antizipation, liest das Spiel gut. Körperliche Präsenz: Nutzt ihre 1,78 m Körpergröße im Forecheck und in Boardbattles. Defensive Zuverlässigkeit: Wird in Unterzahl und in kritischen Spielsituationen eingesetzt. Puckkontrolle & Passspiel: Technisch solide, besonders im Cycle-Game der Offensivzone.
Noch Luft nach oben:
Im Abschluss fehlt ihr bislang die letzte Durchschlagskraft. In der PWHL steht sie vor der Herausforderung, ihre offensive Präsenz zu steigern. Schnelligkeit ist gut, aber nicht herausragend – sie kompensiert das über Spielintelligenz.
Nationalmannschaft: Ein Gesicht des deutschen Eishockeys
Kluge ist seit Jahren Stammkraft im DEB-Trikot und hat Deutschland bei sieben IIHF-Weltmeisterschaften vertreten – zuletzt 2025. Sie gilt als eine der zuverlässigsten Spielerinnen im deutschen Kader und als Vorbild für den weiblichen Eishockeynachwuchs.
Fazit: Eine Deutsche im PWHL-Alltag
Mit ihrer Spielweise ist Laura Kluge vielleicht nicht spektakulär – aber systemrelevant. Sie ist die Art Spielerin, auf die sich Coaches in engen Spielen verlassen: stark im Backcheck, klug im Forecheck, unermüdlich im Wechselspiel.
Dass sie nun einen festen Platz in einem PWHL-Team gefunden hat, ist ein wichtiger Schritt – für sie persönlich, für den deutschen Frauenhockeysport und für die Sichtbarkeit europäischer Spielerinnen im globalen Vergleich.


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