ERC Ingolstadt lässt zu viele Chancen liegen – Serie wieder ausgeglichen

Der ERC Ingolstadt hat seinen Vorsprung in der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Nürnberg Ice Tigers verspielt. Trotz deutlicher Überlegenheit bei Gleichzahl nutzten die Panther ihre Chancen nicht und mussten sich in der Verlängerung mit 2:3 geschlagen geben. In der regulären Spielzeit gab das Team doppelt so viele Torschüsse ab wie der Gegner – doch am Ende reichte es nicht. Mit dem Serienstand von 2:2 geht es nun ins entscheidende Heimspiel am Mittwoch.

Dominanz ohne Ertrag – erneut zwei Gegentore in Unterzahl

Von Beginn an dominierten die Panther das Geschehen. Lautstark unterstützt von rund 800 mitgereisten Fans erarbeiteten sich Wojciech Stachowiak, Morgan Ellis und Daniel Schmölz früh erste Chancen (4.). Panther-Goalie Devin Williams, der für Christian Heljanko zwischen die Pfosten rückte, musste erst nach zwölf Minuten erstmals eingreifen.

Während eines Unterzahlspiels hatte Stachowiak sogar die Führung auf dem Schläger, scheiterte jedoch an Nürnbergs Keeper Leon Hungerecker. Die längst überfällige Führung fiel schließlich im Powerplay: Wayne Simpson verwertete einen Abpraller von der Bande zum 1:0. Gefährlich wurde es für Ingolstadt in den ersten 20 Minuten kaum – nur bei Josef Ehams Lattentreffer kam Nürnberg dem Ausgleich nahe.

Doch kaum begann das zweite Drittel, kam der Nackenschlag: Wieder schlugen die Ice Tigers in Überzahl zu. Will Graber traf ins lange Eck. Die Blau-Weißen ließen sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und blieben spielbestimmend. Doch das Glück war nicht auf ihrer Seite: Riley Sheen vergab einen Konter, Austen Keating und Mat Bodie trafen nur den Innenpfosten. Den dritten Aluminiumtreffer im zweiten Drittel verbuchte Leon Hüttl. Doch kurz vor der Pause durften die Panther erneut im Powerplay jubeln: Kenny Agostino überraschte Hungerecker mit einem Flachschuss zum 2:1.

Späte Strafe kostet den Sieg in der Verlängerung

Nach der zweiten Pause agierte Nürnberg offensiver, obwohl ihr Topscorer Evan Barratt verletzungsbedingt ausfiel. In der 46. Minute verhinderte erneut der Pfosten den Ausgleich, diesmal rettete er für Williams. Doch die große Schwachstelle der Panther blieb das Unterzahlspiel: Nach einem geblockten Schuss verwandelte Constantin Braun zum 2:2.

Damit ging es zum dritten Mal in der Serie in die Verlängerung. Dort bot sich Ingolstadt zunächst die große Chance im Powerplay, doch die Scheibe wollte nicht ins Netz. Stattdessen kam Nürnberg zum umstrittenen Siegtreffer: Jeremy McKenna traf, nachdem ein Schiedsrichter scheinbar bereits abgepfiffen hatte – wegen einer angezeigten Strafe gegen die Ice Tigers.

Stimmen zum Spiel

Mark French (ERC-Coach):

„Wie wir bei Fünf-gegen-Fünf gespielt haben, hat mir gut gefallen. Wir hatten genügend Chancen, um die Führung auszubauen.”

Fabio Wagner (Panther-Kapitän):

„Das Spiel hätte auch in unsere Richtung ausgehen können. Wir müssen unser Unterzahlspiel verbessern und die richtigen Schlüsse ziehen. Vor dem Tor in der Verlängerung hat unsere ganze Bank den Pfiff des Schiedsrichters gehört, und er hat später auch zugegeben, dass er gepfiffen hatte.”

Nun steht der ERC Ingolstadt unter Druck: Am Mittwoch muss im Heimspiel eine Reaktion folgen, um sich den Matchball für das Halbfinale zu sichern.