
Der EHC Red Bull München geht in die entscheidende Phase der Hauptrunde und kämpft um das Heimrecht im Viertelfinale. Mit einer starken Siegesserie von Ende Januar bis Mitte Februar haben sich die Münchner zurück in die Spitzengruppe der PENNY DEL gespielt. Doch zuletzt wechselten sich Siege und Niederlagen ab – ein Zeichen dafür, dass die Konstanz noch nicht vollständig zurück ist.
Form: Aufwärtstrend unter Don Jackson
Nach einem durchwachsenen Saisonverlauf übernahm Don Jackson erneut das Traineramt – und sofort folgte eine Serie von sieben Siegen in Folge, darunter ein knapper 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen in Berlin und ein 3:1-Sieg gegen Bremerhaven. Doch zuletzt setzte es Rückschläge: Zwei Niederlagen in Nürnberg (1:2) und gegen Iserlohn (1:3) warfen das Team zurück, ehe am Sonntag ein 5:3-Sieg gegen Augsburg gelang. Die jüngste 2:3-Heimniederlage gegen Berlin zeigt jedoch, dass noch Luft nach oben ist.
Torhüter: Mathias Niederberger als Schlüsselspieler
Mathias Niederberger, der Stammtorhüter der Red Bulls, stand in 40 der bisherigen 49 Saisonspiele und stabilisierte seine Form nach anfänglichen Problemen. Seine Fangquote von 90,70 % ist zwar nicht auf seinem gewohnten Top-Niveau, doch sein Gegentorschnitt sank auf 2,40 – ein Zeichen für eine verbesserte Defensivleistung. In den Playoffs wird er als klare Nummer eins gesetzt sein, während Simon Wolf als Backup und der neu verpflichtete Evan Fitzpatrick als Absicherung dienen.
Defensive: Stabiler, aber mit Fragezeichen
Zu Saisonbeginn kassierte München ungewöhnlich viele Gegentore, doch im Laufe der Spielzeit konnte das Team in der Defensive deutlich zulegen. Mit 135 Gegentreffern gehören die Red Bulls nun zu den vier defensivstärksten Teams der Liga. Besonders Jonathon Blum und Konrad Abeltshauser überzeugen mit Stabilität und offensiver Unterstützung (Blum: 3 Tore, 27 Vorlagen). Dennoch war die Verpflichtung von Will Riedell kurz vor Transferschluss eine Überraschung – eine Absicherung für die Playoffs?
Angriff: Trotz Verletzungen stark
Obwohl mit Adam Brooks, Trevor Parkes und Ben Smith gleich drei Leistungsträger fehlen, zeigt die Offensive weiterhin Feuerkraft. Chris DeSousa gehört mit 26 Toren und 25 Assists zu den gefährlichsten Spielern der Liga. Auch Taro Hirose (28 Vorlagen), Tobias Rieder (Hattrick gegen Augsburg) und Markus Eisenschmid sind in starker Form. Hinzu kommen die deutschen Nationalspieler Yasin Ehliz und Maxi Kastner, die das Team in den Playoffs tragen sollen.
Special Teams: Schwaches Powerplay, starkes Penalty Killing
Überraschenderweise schwächeln die Red Bulls in Überzahl: Mit einer Erfolgsquote von 17,81 % liegt das Team nur auf dem vorletzten Platz der Liga. Deutlich besser läuft es dagegen in Unterzahl – mit einer Quote von 82,17 % stellt München das zweitbeste Penalty Killing der Liga.
Showdown um Platz 3: München vs. Mannheim
Das letzte Heimspiel der Hauptrunde wird ein absoluter Kracher: Red Bull München empfängt am Sonntag (19:15 Uhr, ausverkauft, live auf MagentaSport, Sportdeutschland.TV, DF1) die Adler Mannheim.
Beide Teams liefern sich mit Bremerhaven einen heißen Kampf um Platz 3. Nach der Niederlage gegen Berlin liegt München zwei Punkte hinter Mannheim – ein Sieg am Sonntag würde den Sprung nach vorne bedeuten.
Heimstärke als Trumpf:
• Seit Dezember 2021 hat in diesem Duell immer das Heimteam gewonnen – eine Serie, die sich über 13 Spiele erstreckt.
• In dieser Saison setzte sich jeweils der Gastgeber durch: Mannheim gewann seine Heimspiele 4:1, München siegte mit 5:4.
Fazit:
Der EHC Red Bull München hat sich unter Don Jackson stabilisiert und geht mit einer starken Bilanz in die heiße Phase der Hauptrunde. Die Defensive zeigt sich gefestigt, während die Offensive trotz Ausfällen weiterhin gefährlich ist. Allerdings bleibt das schwache Powerplay ein Problem, das in den Playoffs entscheidend werden könnte.
Das Heimspiel gegen Mannheim wird ein Schlüsselduell: Ein Sieg bringt Platz 3 und das so wichtige Heimrecht im Viertelfinale. Die Serie der Heimsiege gegen die Adler spricht für München – jetzt gilt es, diese Tradition fortzusetzen und mit Rückenwind in die Playoffs zu starten.


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